Prozessbeginn erneut verschoben

Nach tödlichen Schüssen: Aufklärung im Fall Jörg Schnarr († 66) steht weiter aus

Jörg Schnarr wurde 2022 in seinem Afrika-Urlaub erschossen.
Archivfoto: O|N/Bernd Vogt

26.05.2023 / MBOMBELA / FULDA - Bislang ist der Fall ungeklärt: Im Oktober vergangenen Jahres kam es in Südafrika zu einem Raubüberfall, dabei wurde ein Deutscher getötet. Es handelte sich um den 66-jährigen Jörg Schnarr aus Fulda. Am Donnerstag stellte sich nun heraus, dass der Prozessbeginn erneut verschoben wurde.


Laut Peter Naude, dem Anwalt der drei Tatverdächtigen, müsse das Oberste Gericht in der südafrikanischen Stadt Mbombela der Verteidigung noch eine Anklageschrift vorlegen. Dies berichtete die Deutsche Presse-Agentur. Die drei Verdächtigen im Alter von 36 bis 39 Jahren, sollen am 21. Juni schließlich vor Gericht erscheinen. Zu Beginn wird über etwaige Kautionsanträge entschieden. Derzeit befinden sich die Tatverdächtigen nach wie vor in Untersuchungshaft.

Rückblick auf den 3. Oktober 2022

Wir erinnern uns: Am 3. Oktober vergangenen Jahres kam es in Mbombela, Südafrika, zu einem versuchten Autodiebstahl, der tragischerweise tödlich endet (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Das Opfer war Jörg Schnarr, ein deutscher Tourist aus Fulda, der fast 50 Jahre lang für das Bistum Fulda tätig war. An diesem Unglückstag befand er sich zusammen mit seiner Ehefrau und einem befreundeten Paar im Urlaub. Die vier Touristen waren in einem Van in der Nähe des berühmten Krüger-Nationalparks unterwegs, als sie von unbekannten Personen gestoppt wurden.

Laut einer Erklärung der Familie, die bei einer Pressekonferenz unter Teilnahme der südafrikanischen Tourismusministerin Lindiwe Sisulu verlesen wurde, versuchte Schnarr in diesem Moment, die Zentralverriegelung zu öffnen. Trotzdem eröffnete einer der bewaffneten Männer das Feuer, wobei der 66-jährige Familienvater tödlich getroffen wurde. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Glücklicherweise blieben die drei anderen Insassen unverletzt. Die Täter ergriffen daraufhin die Flucht, wobei die Polizei lediglich einen von ihnen festnehmen konnte.

Afrika als Reiseziel

Der Vorfall erregte landesweit große Aufmerksamkeit. Obwohl Südafrika zu den beliebtesten Reisezielen in Afrika zählt, kämpft das Land gleichzeitig mit einer hohen Kriminalitätsrate. Wann nun endlich die genauen Hintergründe dieses Raubüberfalls ans Licht kommen, bleibt abzuwarten. (ms) +++

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