Nur zwei Städte in Deutschland
Festspielstadt wird Modellkommune für vorausschauende Verkehrsplanung
Symbolbild: O|N/Gerhard Manns
07.04.2022 / BAD HERSFELD -
Bad Hersfeld wurde erneut für ein innovatives Projekt der Zukunft auserkoren: Als eine von nur zwei Städten in Deutschland ist Bad Hersfeld jetzt als Modellkommune für das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Forschungsvorhaben MOTUS final ausgewählt worden. Dabei soll es grundlegend um eine vorausschauende Verkehrsplanung für die Kreisstadt gehen. Noch wurde die andere Stadt nicht offiziell bekannt gegeben, allerdings soll es sich wohl um eine Großstadt handeln, erklärte die Stadt Bad Hersfeld auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage.
MOTUS ist ein Projekt aus dem Bereich Verkehr, steht für "Mobilitäts-Transformation" und untersucht Schlüsselfaktoren für sogenannte resiliente und nachhaltige Verkehre. Anders gesagt, lautet das Ziel: Wie kann man ein städtisches Verkehrssystem nachhaltiger, robuster und widerstandsfähiger machen, wenn große Störfaktoren - wie etwa eine Pandemie, der Klimawandel und/oder lokale Infrastrukturmaßnahmen - das Mobilitätsverhalten beeinflussen.
Attraktivität der Stadt deutlich erhöhen
All diese Vorhaben werden ohne die Zweifel die Attraktivität unserer Stadt letztendlich deutlich erhöhen – aber in den Bauphasen wird es in Sachen Verkehr möglicherweise sehr "ungemütlich". Michael Mai von der Stabsstelle Klimaschutz bringt die Zielsetzung der Stadt auf den Punkt: "Wir wollen nicht warten, bis das "Kind in den Brunnen gefallen" ist, sondern vorausschauend planen, wie ein möglicher Verkehrskollaps sinnvoll und nachhaltig verhindert werden kann. Da sind wir auch durchaus stolz, dass wir als MOTUS-Modellkommune jetzt massiv externes Knowhow dafür nutzen dürfen."
Umweltschutz ein wichtiger Faktor
MOTUS wird in Bad Hersfeld nicht in erster Linie dafür stehen, intelligente Umleitungslösungen für den motorisierten Individualverkehr zu schaffen. Im Sinne eines nachhaltigen Klimaschutzes geht es vorrangig vielmehr um einen Maßnahmenplan zur Schaffung attraktiver, zum Pkw dauerhaft konkurrenzfähiger Mobilitätsangebote - durch öffentlichen Nahverkehr, durch Radverkehr sowie auch durch neue Verkehrsformen.
Mai weiter: "Deshalb sind wir klug beraten, dass die Auswirkungen während und nach der Bauphasen sowie die zukünftigen Angebote durch den ICE-Halt mit einem ergänzenden und klimaschonenden Nahverkehr in ihrer Gesamtheit bewertet werden." Dazu braucht es gute Datengrundlagen und leistungsfähige Verkehrssimulation-Systeme. Auch müssen über Datenerhebungen in der Stadt das Mobilitätsverhalten und die zukünftigen Wünsche an diese Angebote bekannt sein.
Projektleiter Maximilian Bäumler von der Technischen Universität Dresden zur Auswahl unserer Stadt: "Wir, das gesamte Projektkonsortium, sind dabei überzeugt, dass Bad Hersfeld als Smart City mit ihren bisherigen Projekten, ihren bevorstehenden Herausforderungen sowie dem kommenden Mobilitätsplan sehr gut für unser Forschungsvorhaben geeignet ist. Weiterhin sind wir fest davon überzeugt, dass wir in enger Absprache mit Ihnen auch für Bad Hersfeld neue und wertvolle Erkenntnisse und Daten generieren können." (Kevin Kunze/pm)+++
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