ON|Sport-Nachspielzeit (2)
Simon Münker: "Auf uns wartet eine riesige Herausforderung"
Fotos: Carina Jirsch
14.10.2020 / GROßENLÜDER -
Der Sport hat nach der langen Corona-Pause wieder an Fahrt aufgenommen. Fußballer und Tischtennisspieler sind wieder im Einsatz, die Handballer folgen am kommenden Wochenende, die Wasserballer dann im November. Zeit, die Sportler in der neuen Serie "ON|Sport-Nachspielzeit" zu Wort kommen zu lassen.
Simon Münker und die HSG Großenlüder/Hainzell sollten am Sonntag ins Abenteuer Oberliga starten. Daraus wird aber erst einmal nichts. Der Gegner aus Babenhausen zog seine Mannschaft kurzfritig zurück. Münker freut sich dennoch, dass der Saisonstart vor der Tür steht und spricht über die Herausforderungen in der Corona-Krise und der Oberliga.
ON|Sport: Herr Münker, am Wochenende startet der Handball in die neue Saison. Sie sollten eigentlich gegen Babenhausen ihr erstes Oberligaspiel machen. Ihr Gegner hat aber die Mannschaft kurzfristig zurückgezogen. Wie groß ist ihre Enttäuschung?
Münker: Man ist natürlich schon enttäuscht, wir wollten nach so langer Zeit endlich wieder Handball spielen. Letztlich müssen wir aber damit leben, ich kann mir vorstellen, dass es in dieser Saison noch öfter vorkommen wird. Jetzt heißt es eben sich noch eine Woche länger zu gedulden.
ON|Sport: Wenn es dann losgeht, liegen fast drei Monate Vorbereitung hinter der Mannschaft. Wie haben Sie diese Zeit erlebt? Es war ja nie wirklich klar, wann es wieder losgehen würde.
ON|Sport: Als die Handballsaison im März abgebrochen wurde, standen sie kurz vor dem sportlichen Aufstieg. Den gab es dann zwar am grünen Tisch aber die Emotionen gingen natürlich verloren. Wie war es, dann in Quarantäne zuhause auf der Couch feiern zu müssen?
Münker: Es war ein sehr bescheidenes Gefühl. Wir haben montags abends erfahren, dass die Saison abgebrochen wird. Was jeder vermisst hat, war nach so einer fantastischen Saison die Meisterfeier mit den Fans. Von daher fühlt sich das alles etwas unvollendet an. Aber wir haben es sportlich definitiv verdient.
Münker: Es ist definitiv ein Vorteil, dass Matthias kein völlig Unbekannter ist. Ein Großteil der Mannschaft hatte bereits unter ihm trainiert. Er kennt die Mannschaft und die Mannschaft kennt ihn. Wir wissen, welche Vorstellungen er hat und was er im Spiel sehen möchte. Zwar hat sich in der Zeit einiges getan, aber es ist auf jeden Fall ein Vorteil, das man in der Zusammenarbeit nicht bei Null anfangen muss.
ON|Sport: Was wird sich in der neuen Liga für die Mannschaft und für Sie persönlich verändern?
Münker: Im Spiel wird deutlich physischer und schneller gespielt. Die Gegner sind im athletischen Bereich deutlich besser ausgebildet als noch in der Landesliga. Für mich spielt das natürlich auch eine Rolle. In der Landesliga war ich körperlich zumindest immer gleichwertig oder sogar leicht überlegen, jetzt könnte sich das Blatt enden. Das wird eine große Herausforderung für mich.
Münker: Das ist eine gute Frage. Das ist ein gewaltiger Sprung, der jetzt auf uns zukommt. Wir können es nur schaffen, wenn wir hinten sicher im Verbund stehen, die Abwehr stabilisiert bekommen und wenig Fehler machen. In der Landesliga konnte man den ein oder anderen Fehler noch ausbügeln, das dürfte in der Oberliga schwer möglich sein. Ich bin aber optimistisch, dass wir ein den ein oder andern Punkt holen.
ON|Sport: Wenn wir uns in einem Jahr wieder treffen würden. Wie müsste die Saison gelaufen sein, damit sie sagen: 'Ich bin zufrieden'?
Münker: In der aktuellen Situation wäre es schön, wenn wir möglichst lange den Ligabetrieb überhaupt aufrechterhalten können. Derzeit bin ich noch skeptisch, dass die Saison wie geplant zu Ende gespielt werden kann. Für mich persönlich und die Mannschaft lautet das große Ziel: Nichtabstieg. Damit wir nächstes Jahr die Meisterfeier durch eine Nichtabstiegsfeier ersetzen können (lacht).
Simon Münker, vielen Dank für das Gespräch.
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