Am Wochenende gehts los
Saisonstart in der Regionalliga: Neulinge, Favoriten und die Rolle der SGB
Archivfoto: ON/Carina Jirsch
23.07.2024 / REGION -
Am Wochenende hat das Warten endlich ein Ende. Dann startet die Regionalliga Südwest in die neue Saison. Auch diesmal hat die vierthöchste deutsche Spielklasse wieder einiges zu bieten: große Traditionsklubs, spannende Underdogs und die bei vielen so umstrittenen Zweitvertretungen der Bundesliga-Vereine. OSTHESSEN|NEWS gibt einen Überblick über Favoriten, Auf- und Abstiegsregelung und die Rolle der SG Barocksfadt.
Am Freitag ist die kurze fußballfreie Zeit nach der Europameisterschaft schon wieder beendet. Mit der Partie zwischen Aufsteiger Eintracht Trier und Aufstiegsfavorit FC Homburg startet die Regionalliga Südwest in die neue Runde. Einen Tag später sind dann auch 14 weitere Mannschaften erstmals im Einsatz. Darunter auch die SG Barockstadt, die zum Auftakt Aufsteiger FC Villingen in der Johannisau begrüßt. Der erste Spieltag hat aber auch darüber hinaus einiges zu bieten. Mit Freiburg und Offenbach treffen direkt zwei Teams aufeinander, die beide ganz oben mitspielen wollen. Das Gleiche gilt auch für die Stuttgarter Kickers, die auf die U21 der Frankfurter Eintracht treffen. Das einzige Hessen-Derby am ersten Spieltag bestreiten der FSV Frankfurt und der TSV Steinbach-Haiger. Den Abschluss macht dann am Sonntag Hessen Kassel, das bei den Junioren des FSV Mainz gastiert.
Welche Teams sind neu in der Regionalliga?
Mit dem FC Villingen hat die Barockstadt direkt einen Liga-Neuling vor der Brust. Der FCV wurde vergangene Saison Meister in der Oberliga Baden-Württemberg und spielt erstmals in der Regionalliga. Regionalliga-Premiere feiert auch der Aufstiegsrunden-Sieger Göppinger SV. Rückkehrer sind hingegen die Eintracht aus Trier, die 2022 gemeinsam mit der SGB aufgestiegen war, aber direkt wieder den Gang in die Oberliga antreten musste und Hessenliga-Meister FC Gießen, der von 2019 bis 2022 bereits Regionalliga-Luft schnupperte. Als Absteiger aus der 3. Liga kommt noch die U23 des SC Freiburg dazu. Unmut über U-Mannschaften
Neben dem SC Freiburg schicken drei weitere Bundesligisten ihre Zweitvertretung ins Rennen. Das sind die U21 von Eintracht Frankfurt und die U23-Mannschaften aus Hoffenheim und Mainz. Über die Vielzahl der U-Mannschaften regt sich bei den anderen Vereinen immer wieder Unmut. 21 Zweitvertretungen waren in der vergangenen Saison in den fünf Regionalligen unterwegs. Sie verfügen in der Regel über gute finanzielle Mittel, locken wenige Zuschauer in die Stadien und sorgen durch ihre immer wieder veränderten Kader für eine gewisse Wettbewerbsverzerrung. Vergangene Saison stiegen mit dem VfB Stuttgart II und Hannover 96 II zwei U-Mannschaften in die 3. Liga auf. Die Traditionsmannschaften Stuttgarter Kickers und Würzburger Kickers waren die Leidtragenden. Deshalb fordern viele eine eigene Liga für den Nachwuchs, wie es beispielsweise in England bereits der Fall ist. Inzwischen wurde sogar eine Online-Petition gestartet. Ob diese allerdings Erfolg hat, darf bezweifelt werden. Wer steigt auf und wer steigt ab?
Es wird mindestens drei Absteiger geben. Diese Zahl erhöht sich um die Anzahl an Absteigern aus der 3. Liga in die Regionalliga Südwest, maximal aber um zwei weitere Teams. Sollten mehr Teams in die Regionalliga Südwest absteigen, wird diese vorübergehend aufgestockt. Aufsteigen wird hingegen maximal eine Mannschaft. Da die Regionalliga Südwest einen Aufstiegsplatz sicher hat, darf der Meister - sofern er denn will - in die 3. Liga. Wer sind die Favoriten?
Aufstiegs-Ambitionen dürften einige Teams haben. So wollen die Offenbacher Kickers nach einer schwachen Saison wieder ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Auch den Stuttgarter Kickers, die letzte Saison knapp gescheitert sind, wird wieder eine gute Rolle zugetraut. Als Mitfavorit gilt auch der FC Homburg, der schon seit Jahren zur Spitzengruppe zählt. Und dann wären da natürlich noch die drei U-Mannschaften aus Freiburg, Hoffenheim und Frankfurt, die Dank ihrer Mittel und ihrer Kaderqualität ganz oben mitmischen dürften. Das Rennen um den Aufstieg verspricht sehr interessant zu werden. Und die SG Barockstadt?
Nach Platz sieben in der vergangenen Saison ist die Erwartungshaltung bei dem ein oder anderen sicher gewachsen, schließlich spielte man lange ganz oben mit. Davon lässt man sich innerhalb des Vereins aber nicht beeinflussen. "Es geht erstmal wieder darum, so schnell wie möglich so viele Punkte gegen den Abstieg zu holen", sagte Kapitän Patrick Schaaf. Danach könne man weiter sehen. Druck hat die Barockstadt nicht. Die positive Entwicklung soll zwar weitergehen, aber eben Schritt für Schritt. (fh)+++