Mit 13 Jahren im Rampenlicht
Martha Hönscher spielt die junge Päpstin: "Auf der Bühne werde ich zu Johanna"
Fotos: Marius Auth
08.06.2024 / FULDA -
Die Neuinszenierung des Erfolgs-Musicals "Die Päpstin" bringt nicht nur große Stars auf die Bühne, sondern auch kleine: Allein vier junge Johannas spielen die spätere Päpstin in ihren Kindheitstagen - eine davon ist Martha Hönscher.
Die 13-Jährige betritt mit Vater Ralph-Michael Hönscher, Fuldaern bekannt als früherer Prinz Ralph Medicus Fidelicus der LXXX., das Schlosstheater wie ein Profi zum Seiteneingang. In einer halben Stunde ist Probe, genug Zeit für ein Interview. Insgesamt 80 Aufführungen von "Die Päpstin" sind bis Anfang August angesetzt - keine einfache Sache mit Kinderdarstellern: Maximal zweimal pro Woche darf gespielt werden - Genehmigungen vom Regierungspräsidium, den Eltern und der Schule vorausgesetzt. Hönscher geht aufs Marianum Fulda, Unterricht ist fürs Musical bisher nicht ausgefallen.
In der Welt von Johanna
Dafür hat sich die Sache schnell rumgesprochen: Mitschüler, selbst Lehrer fragen, wie das so ist auf der großen Bühne. "Da habe ich echt Glück: Sobald ich ins Rampenlicht trete, ist die Aufregung nicht mehr da. Ich achte nicht aufs Publikum und bin ganz weg - in der Welt von Johanna." Aber vorher stand ein strenger Auswahlprozess: Nachdem der Castingaufruf im Internet für die Rolle der jungen Johanna beantwortet wurde, fand Anfang des Jahres ein erstes Video-Casting statt: "Da konnte man sich erstmal vorstellen und eine vorbereitete Szene präsentieren. Daraus wurde ein richtiges Casting, aus 30 Mädchen wurden sieben und mehrere Szenen aus dem Musical. Für die sieben Mädchen gab es dann einen Workshop, in dem auch die schauspielerischen Fähigkeiten getestet wurden, unter anderem beim Scharade und Tiere spielen. Die Szenen habe ich vier Wochen mit meinen Eltern zusammen gelernt, die die anderen Rollen gespielt haben."Echter Teil des Teams
Zwischen elf und 13 Jahre alt sind die vier jungen Johannas, alle kommen aus Fulda. Hönscher hat erste Theater-Erfahrungen in der Schule gesammelt: "Die anderen aber auch. Nur Musical-Erfahrung hatte vorher keine von uns. Trotzdem werden wir von den Profis behandelt wie Kollegen und sind ein echter Teil des Teams. Glücklicherweise konnte ich mir meinen Text leicht einprägen, denn Souffleusen gibt es nicht. Außerdem ist alles gesprochen, nur bei einem Einsatz gibt es Sprechgesang für mich. Und das Kostüm hilft auch, in die Rolle zu finden."
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