HubWeek 2024
"Höhle der Löwen"-Feeling beim Pitchen: Kaufhaus wird zum Gründer-Hotspot
Fotos: Marius Auth
17.03.2024 / FULDA -
Ob Kaffee aus der Hosentasche, kompostierbare Sweatshirts oder Mehrweg-Pizzaboxen: Eine gute Produktidee allein reicht nicht aus - verkaufen muss sie sich. Zum Abschluss der Eventwoche "HubWeek 2024" im Konzeptkaufhaus Karl in Fulda am Samstag steht der deutsche Vorentscheid des "Creative Business Cup Global" an, bei dem insgesamt zwölf Gründer ihre besten Ideen präsentieren.
"Ohne Nachhaltigkeit geht nichts"
Louis Baier aus Frankfurt am Main wundert das nicht: "Ohne Nachhaltigkeit geht heute bei Gründer-Wettbewerben gar nichts. Ich habe Koffein-Bonbons entwickelt, aber da mussten die Dosen auch recycelbar sein, sonst hätten wir keinen Erfolg gehabt." Baier hat am Mittwoch beim "FOOD SPACE 2024"-Pitchwettbewerb des hiesigen "Green Food Clusters" gewonnen und sich damit die Teilnahme am Samstag gesichert und vorher schon 220.000 Euro Feld gesammelt für seine Bonbons, beim Pitchwettbewerb "2 Minuten 2 Millionen" im österreichischen Fernsehen wurden ihm 140.000 Euro angeboten. Eine zehnfach so hohe Dosis Koffein wie in handelsüblichen Getränken soll nicht nur den Energieschub bringen, sondern auch die Umwelt schonen: "Wer unsere Bonbons lutscht, nimmt effizienter Koffein auf, es fällt nicht so viel Müll an", erklärt Baier.Fehlender Marktbedarf, starker Wettbewerb, allgemeine Finanzierungsprobleme: Bis eine Idee zum Produkt wird, vergehen etliche Jahre und häufig das Gesparte. Das weiß auch Baier, ist aber optimistisch: "Durchs Internet und die Gründer-Szene, zu der auch Events und Treffen gehören, hat heute jeder ein realistisches Bild, was vor ihm liegt, wenn er ein Produkt entwickelt. Es ist normalerweise ein langer, harter Weg. Aber der Idealismus treibt an - man glaubt, besser als andere zu sein. Jetzt muss das nur noch die Welt verstehen."
Zwölf Gründer stellen sich am Samstag einer hochkarätigen Jury, zuerst in dreiminütigen Pitches, danach in Fragerunden, bei denen das jeweilige Konzept auf Herz und Nieren überprüft wird. Dann zieht sich die Jury eine Stunde lang zurück und trennt die Spreu vom Weizen: "Wirtschaftlichkeit, Innovationskraft, Nachhaltigkeit und Kreativität sind die wichtigsten Faktoren bei der Entscheidung - wir schauen aber auch, welcher Gründergeist mitgebracht wird", erklärt Florian Albinger, Gründerkoordinator der Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft, der den deutschen Vorentscheid der kreativen Gründer bereits im letzten Jahr nach Fulda geholt hat. Für den Gewinner in Fulda geht es im Juni ins internationale Finale des "Creative Business Cup" nach Kopenhagen. Durchsetzen konnte sich die Innovationsplattform "rethink*rotor", die dabei helfen soll, Rotorblätter im Bausektor wiederzuverwenden und so CO2 einzusparen. (mau) +++
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