O|N-Gespräch mit Claudia Brandes
Nach der Bürgermeisterwahl: Von Demut und einem neuen Miteinander
Foto: O|N - Archiv / Martin Engel
10.11.2023 / PETERSBERG -
Diese Bilder des 5. November bleiben haften: Wie Claudia Brandes um kurz nach 19 Uhr jubelnd die Arme in die Höhe reißt, ihre Familie umarmt, um dann von Freunden und Unterstützern gefeiert zu werden. Die 32-Jährige hatte als parteiunabhängige Kandidatin die Stichwahl um das Bürgermeisteramt der Gemeinde Petersberg gewonnen und sich mit 52,16 Prozent gegen Amtsinhaber Carsten Froß (CDU) durchgesetzt, der 47,84 Prozent auf sich vereinigen konnte (OSTHESSEN|NEWS berichtete).
Das Ergebnis vom Sonntag erfülle sie mit Demut, so Brandes. Ihr sei bewusst, dass die Erwartungshaltung an sie sehr hoch sei, "und ich sehr kritisch beäugt werde". Ihr Ziel ist, von Beginn an "offen und transparent" zu agieren und das kommunikative Miteinander zu verbessern. Auch in ihrer Selbstdarstellung zu Beginn des Wahlkampfes hatte die 32-Jährige davon gesprochen, dass ihre Stärken strategisches und zielorientiertes Arbeiten seien, wobei Kommunikation den Schlüssel zum Erfolg bedeute, die Vertretung der Interessen der Allgemeinheit zugleich eine Grundvoraussetzung sei.
Wichtig ist der neuen Verwaltungschefin, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde - egal in welcher Abteilung - ins Gespräch zu kommen. "Das sollen keine Schnellschüsse werden, denn ich bin es, die sich auf die Verwaltung wird einstellen müssen und nicht umgekehrt. Das gilt auch für aktuelle Prozesse und Handlungsabläufe, die ich gemeinsam mit den Mitarbeitern reflektieren will". Brandes: "Mir ist auch bewusst, dass ich mit meinen 32 Jahren noch jung bin und daher noch keine lange Verwaltungserfahrung haben kann. Mir sind der 'Blick aus dem Kasten heraus' wichtig und die Frage, wie man bei Herausforderungen und Problemen zu Lösungen kommen kann".
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Für sie ist es nun wichtig, mit allen Fraktionen - auch mit der CDU - in Dialog zu treten, "denn im Sinne von Petersberg müssen alle Kräfte gebündelt werden".
Eben ganz so, wie sie beruflich bislang vorgegangen ist: Firm im strategischen Projektmanagement, kommunikativ und weiterhin "Feuer und Flamme für Petersberg". (Bertram Lenz) +++
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