Der Glaube und Sport geben ihr Kraft
Bürgermeisterkandidatin Anke Hofmann: "Kommunikation ist das Schlüsselwort"
Fotos: Gerhard Manns
06.09.2022 / BAD HERSFELD -
Am 18. September wird in Bad Hersfeld ein neuer Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin gewählt. OSTHESSEN|NEWS hat Karsten Backhaus (CDU), Anke Hofmann (unabhängig) und Karsten Vollmar (SPD) an einem Lieblings-Ort ihrer Wahl interviewt. Sie alle wollen Nachfolgerin, beziehungsweise Nachfolger von Thomas Fehling werden, der sich nicht erneut zur Wahl stellt.
"Ich muss mich fit halten"
Beim Hessentag die Fäden gezogen
Neben dem Sport hat der Glaube eine große Bedeutung: Noch vor ihrem Abi hat sie den Kindergottesdienst geleitet, sie singt in der Kantorei und engagiert sich seit Jahren im Kirchenvorstand. Spätestens seit dem Hessentag 2019 kennt fast jeder in der Stadt und Region den Namen Anke Hofmann. Sie war als Hessentagsbeauftragte maßgeblich am großartigen Erfolg des zehntägigen Landesfestes beteiligt. Sie hat die Fäden gezogen. Natürlich habe sie sich über das Lob gefreut. Aber Genugtuung? Nein, das passe nicht. "Das Größte für mich war, dass Leute, die ich gar nicht kannte, zu mir kamen und sagten: Ach Frau Hofmann, ich war ein großer Kritiker und ich muss ihnen jetzt mal danken.""So eine Entscheidung muss reifen"
Nachfolgend fünf Fragen und Antworten in maximal fünf Sätzen. Wir haben diese Fragen der Kandidatin und den beiden Kandidaten gestellt. Nachfolgend die Antworten von Anke Hofmann:
Anke Hofmann: "Wir als Stadt müssen Ansprechpartner sein, auch wenn wir keine Vermieter sind. Wir wollen den Handel und die Besucher befragen, zum Beispiel, was ihnen fehlt, was wir verändern können. Insgesamt wird sich der Raum der Innenstadt in den nächsten 10 bis 15 Jahren verändern und mehr Wohn- und Erlebnisraum werden. Das zeigt auch die Studie "Die Stadt von übermorgen". Unterstützen kann die Stadt gegebenenfalls mit einem Förderprogramm.
Hofmann: "Bad Hersfeld hat sehr viel Potenzial. Wir dürfen nicht so klein, klein denken, sondern müssen mit den Nachbarkommunen zusammenarbeiten. Wir sind eine Region und befruchten uns doch gegenseitig. Gerade bei Tagungs- und Tagesgästen haben wir ganz viel Potenzial. Das wird aber nur im Zusammenspiel mit der Hotellerie, der Gastronomie und dem einen oder anderen Verein gehen."
O|N: Welche Rolle spielen für Sie die Nachbarkommunen? Streben Sie eine engere Zusammenarbeit, beispielsweise bei gemeindeübergreifenden Radwegen an?
Hofmann: "Ich strebe auf jeden Fall eine Zusammenarbeit an. Wir sind eine Region und können uns nur gemeinsam gut präsentieren."
O|N: Wollen Sie auf alle Fraktionen bzw. Parteien der Stadtverordnetenversammlung zugehen und wie soll oder kann die konstruktive Zusammenarbeit mit den städtischen Gremien nach Ihrer Ansicht aussehen?
Hofmann: "Ich trete als unabhängige und überparteiliche Kandidatin an. Das ist mir sehr wichtig. Wenn wir Bad Hersfeld nach vorne bringen wollen, dann müssen wir sachbezogen entscheiden und nicht nach Parteipolitik. Wir werden Bad Hersfeld nur weiter voranbringen, wenn wir zusammenarbeiten, mit den politischen Gremien, der Verwaltung und der Bürgerschaft. Kommunikation ist das Schlüsselwort."
O|N: Welche Ideen haben Sie für die Kreisstadt Bad Hersfeld, wenn es um das Thema innerstädtischer Verkehr/Baustellen geht, ohne dass es zum Verkehrschaos kommt?
Hofmann: "Ich stelle infrage, ob ein Ersatzneubau für die Hochbrücke so geschaffen werden muss oder ob es nicht Alternativen gibt. Ich weiß, dass Privatleute und Initiativen zum Planfeststellungsverfahren ihre Bedenken geäußert haben, zu denen das Land nun Stellung beziehen wird. Was unter anderem nicht berücksichtigt wurde, ist auch eine Darstellung, wie in einer Bauphase der Verkehr geleitet werden soll. Mein Wunsch wäre natürlich, dass der Schwerlastverkehr aus der Stadt draußen bleibt. Der Hessentag hat gezeigt, dass das möglich ist. Schwerlastverkehr, der Bad Hersfeld als Abkürzungsstrecke nimmt, tut unserer Stadt ja nicht gut." (Hans-Hubertus Braune) +++
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