Das ON|Sport-Kabinengespräch (1)

Matthias Wilde: Den Talentschmied reizen die Senioren

Interview in der Kabine: Matthias Wilde (l.) im Gespräch mit ON|Sport-Redakteur Tobias Herrling (r.).
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

14.01.2019 / FULDA - Wenn Väterchen Frost das Sagen hat, legen die meisten Sportler ihre wohlverdiente Pause ein. Während die Fußballer erst Ende Februar wieder in den Ligabetrieb einsteigen, legen Handballer, Wasserballer oder Tischtennisspieler langsam wieder los. Zeit, die ruhigere Phase des Jahres mit einer neuen Serie zu überbrücken.


Wir haben uns mit Sportlern aus der Region zum "ON|Sport-Kabinengespräch" getroffen. Den Anfang macht der erfolgreiche Jugendtrainer des FV Horas, Matthias Wilde, der im Sommer den Fußball-Gruppenligisten FSV Thalau übernehmen wird. 

ON|Sport: Herr Wilde, die erfolgreiche Jugendarbeit beim FV Horas wird vor allem mit Ihrem Namen verbunden. Im Sommer ist jetzt für Sie Schluss beim FVH. Muss der Verein nun einen Bruch in der Nachwuchsarbeit befürchten?

Matthias Wilde: 
Wir haben große Erfolge in dieser Zeit gefeiert, aber ich denke, dass das nicht nur mit meiner Person zu tun hat. Trainer vor mir und Trainer nach mir machen gute, gute Arbeit beim FV Horas. Der neue Trainer der A-Jugend steht fest und ich denke, dass die Arbeit vernünftig forgesetzt wird. 

ON|Sport: Nach 13 Jahren in der Nachwuchsarbeit trainieren Sie künftig wieder eine Seniorenmannschaft. Warum dieser Entschluss und warum die Entscheidung für den FSV Thalau?

Wilde:
Ich habe zuvor ja bereits 15 Jahre im Seniorenbereich gearbeitet, es ist kein Neuland für mich. Die Entscheidung, Jugendarbeit zu machen, kam damals durch meinen Sohn. Jetzt ist diese Mission für mich beendet und ich dachte aber, dass ich noch zu jung bin, um mich aufs Altenteil zurückzuziehen. Als ich meine Entscheidung bekannt gegeben habe, hat sich Thalau sehr, sehr schnell gemeldet und wir haben gute Gespräche geführt. Der Verein hat sich in den letzten Jahren richtig auf die Landkarte gespielt. Ich hoffe, dass ich die gute Arbeit meiner Vorgänger fortsetzen kann. 

ON|Sport: Zunächst steht noch eine Restrunde in der Hessenliga mit den A-Junioren an. Was sind Ihre Wünsche und Ziele für das letzte halbe Jahr beim FV Horas?

Wilde:
Der Klassenerhalt steht im Vordergrund, das ist ganz klar. Wir sind zwar in einer komfortablen Position, aber noch lange nicht durch. Hessenliga-Fußball bedeutet, dass die Chancen in jedem Spiel bei 50:50 stehen und wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen. Ich hoffe, dass es am Ende zum Klassenerhalt reicht und wir im Pokal oder in der Halle zusätzliche Erfolgserlebnisse feiern können.

ON|Sport: Sie sagten, dass Sie keinen Ihrer Jugendspieler mit nach Thalau wollen. Sollte aber einer unbedingt unter Ihnen weiterspielen wollen, würden Sie aber auch nicht nein sagen, oder?

Wilde:
Nein, natürlich nicht. Die Jungs sind alt genug, um selbst Entscheidungen treffen zu können. Ich hoffe aber - und dafür habe ich jahrelang auch die Arbeit gemacht -, dass sie dem FV Horas verbunden bleiben. Wenn jemand sein Glück woanders suchen sollte, kann ich nichts dagegen machen und wenn jemand gerne in Thalau spielen würde, dann wäre ich ja dumm, das nicht zu wollen. Denn die Jungs sind alles Granaten-Fußballer. Es wird aber defintiv nicht so sein, dass flächendeckend Spieler gehen werden.

Herr Wilde, vielen Dank für das Gespräch!
(Tobias Herrling) +++

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