Zugverkehr freigegeben

Bergung Gaskesselwaggon beendet - Chemikalien umgepumpt und verbrannt

Der 2. Kesselwaggon aus Marl ist eingetroffen
Fotos: Martin Angelstein

03.12.2018 / NEUHOF - Nach 64-stündiger Dauer ist in der Nacht zum heutigen Montag einer der aufwendigsten Gefahrguteinsätze in der Region Osthessen beendet. Am Montagmorgen kehrte damit wieder eine Normalisierung des Bahnverkehrs auf der Strecke Fulda-Frankfurt/M. ein. 



Ausgangspunkt des Einsatzes - an dem bis zu 300 Feuerwehrleute, Spezialkräfte der Werkfeuerwehr des Chemieparks Marl im Zusammenwirken mit dem THW, der Landes- und Bundespolizei, der Gemeinde Neuhof, der Deutschen Bahn sowie den Rettungsdiensten eingebunden wurden - war ein Rangierunfall am Freitagmittag gegen 12 Uhr im Bereich des Bahnhofes Neuhof (südlicher Kreis Fulda). Dort rammte eine Lok im Bereich einer Weiche einen Chemikalienwaggon mit giftigem Methylchlorid. Die Sicherheitsmaßnahmen waren umfangreich und reichten bis hin zur Evakuierung von Anwohnern im Umkreis von 300 Metern. 

Nachdem der Waggon auf das Gleis zurückgehoben war, gaben die Fachleute dennoch kein "grünes Licht" zum Abtransport, denn in dem Kessel wurden noch rund 600 Liter der Chemikalie  vermutet. Diese musste umgepumpt werden in einen Ersatzkesselwagen, der am Sonntagabend gegen 22.10 Uhr aus dem westfälischen Marl eintraf.

Gegen 23 Uhr begann dann die Umpumpaktion, die eine knappe Stunde dauerte. Danach wurden Vorbereitungen zum "kontrollierten Abbrennen" des Stoffes getroffen, um eine Minimierung des Druckes zu erreichen. Rund 30 Minuten lang strömte die Chemikalie aus und wurde mit Hilfe einer Feuerlanze sofort abgefackelt. Ein relativ unspektakulärer Vorgang, der knapp eine halbe Stunde dauerte. Nach Abschluss der Maßnahmen wurden der beschädigte Wagen und der mit Reststoffen gefüllte Kesselwagen aus dem unmittelbaren Bahnhofsbereich gezogen und abgestellt. Von beiden Kesselwagen gehe nunmehr keine Gefahr für die Öffentlichkeit aus, hieß es.

"Alle beteiligten Organisationen haben im Zusammenwirken mit höchster Sorgfalt und großem professionellem Engagement zu dem positiven Ergebnis beigetragen. Wir alle sind sehr froh, dass der Eintritt eines schädigenden Ereignisses verhindert werden konnte", sagte der Einsatzleiter der Bundespolizei, Polizeioberrat Rainer Paul.

Ein Schienenersatzverkehr ist jetzt nicht mehr erforderlich: Die Sperrung des Bahnhofs Neuhof wurde um 02.40 Uhr durch den Einsatzleiter der Bundespolizei aufgehoben und sämtliche Gleise für den Zugverkehr wieder freigegeben. In der Folge wird der Personenverkehr am Montagmorgen, insbesondere für die Berufspendler und Schüler wieder in gewohnter Weise abgewickelt werden können. (Martin Angelstein) +++

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