Tolles "Informations-Kunstwerk" über die Straße fürs "Offene Buch"

Das Kunstwerk über der Straße - mit Blick stadtauswärts.....
Martin Angelstein

26.05.2003 / Hünfeld - Ein außergewöhnliches Kunstprojekt hat das "Museum Modern Art" unter Leitung von Jürgen Blum in der osthessischen Kleinstadt Hünfeld realisiert. Über die Hersfelder Straße wurde an der Stelle einer demontierten Eisenbahnbrücke ein Kunstwerk über die Straße gespannt. Auf den ehemaligen Brückenwiderlagern stehen rechts und links der Straße fünf Meter hohe Rahmen, die offene Buchseiten symbolisieren. Diese sind mit fünf Notenlinien verbunden, die die Straße überspannen. In diesen Strängen sind drei Bleistifte eingearbeitet, die in den Grundfarben gelb, blau und rot gehalten sind. Sie tragen den Text "Stadt Hünfeld - Das Offene Buch". Die Bleistifte haben eine Länge von 2,60 Metern und 50 Zentimetern Breite. Die Absicht Jürgen Blums soll in dieser unmittelbaren künstlerischen Umsetzung offensichtlich werden: Der Mensch, der Betrachter soll ins offene Buch hineingehen, sich von äußeren Zwängen und Gewohnheiten lösen und sich selbst entdecken. Die Stadt Hünfeld ist, so Blum, ein "urbanes Museum", das den Besucher auffordert, sich darin zu bewegen und ohne althergebrachte, anerzogene Sichtweisen Kunst und Leben zu begegnen. Die Einfahrt nach Hünfeld ist dafür bestens geeignet, die Verbundenheit mit dem "Offenen Buch" darzustellen. Das Kunstwerk soll ein "informatives Kunstobjekt", eine Denkform sein, das Ideen visualisiert, Grenzen überschreitet, Gewohnheitsdenken und aufgezwungene Botschaften überwindet. Sie ist angelehnt an die konkrete Poesie und an ihren Texten, die inzwischen an mehr als 60 Hünfelder Hauswänden zu finden sind. Sie ist es, so Blum weiter, die Dimensionen und Existenzen jenseits von vorgegebenen Regeln und Bestimmungen öffnet. Der Betrachter entdeckt das Kunstwerk auf seine nur ihm eigene Weise. +++

... und mit Blick stadteinwärts nach Hünfeld. Links einer der Rahmen, die eine offene Buchseite symbolisieren....
Martin Angelstein

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