Fluchtfahrzeug auf der A3 gestellt
Nach Detonation vor Shisha-Bar: Zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft
Fotos: 5VISION.NEWS
20.12.2025 / REGION -
Nach einer Detonation vor einer Shisha-Bar in der Berliner Straße in Offenbach am Donnerstagmorgen befinden sich die beiden festgenommenen Tatverdächtigen in Untersuchungshaft. Im Zuge der umgehend eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnte das mutmaßliche Fluchtfahrzeug der Beschuldigten identifiziert und auf der Autobahn 3 in Richtung Köln lokalisiert werden. Die beiden Insassen - zwei Männer im Alter von 20 und 28 Jahren mit niederländischer Staatsangehörigkeit - wurden bei dem auf der Autobahn durchgeführten Zugriff festgenommen und dem Polizeigewahrsam in Offenbach zugeführt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt erließ der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Darmstadt am Freitag (19.12.2025) einen Haftbefehl gegen beide Beschuldigte wegen des Verdachts des versuchten Mordes, der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie der Sachbeschädigung und ordnete den Vollzug der Untersuchungshaft an. Die Männer befinden sich nun in einer Justizvollzugsanstalt.
Die Hintergründe der Tat sind noch weitgehend unklar und nun zentraler Bestandteil der weiteren Ermittlungen. Staatsanwaltschaft und Polizei prüfen nun eine Verbindung zu ähnlichen Vorfällen in den letzten Wochen und Monaten im Rhein-Main-Gebiet. Im Vorfeld zu der gestrigen Tat hatte die Offenbacher Polizei bereits einen Hinweis auf eine geplante Straftat erhalten, die sich gegen die Shisha-Bar richten sollte. Die Polizei reagierte hierauf umgehend mit der Einleitung von Schutzmaßnahmen, zu denen unter anderem eine verstärkte polizeiliche Präsenz im Umfeld des Lokals gehörte. Auch wenn diese Maßnahmen die Tat nicht verhindern konnten, trugen sie entscheidend dazu bei, dass unmittelbar nach dem Geschehen intensive Fahndungsmaßnahmen eingeleitet und die Tatverdächtigen kurze Zeit später festgenommen werden konnten. Der Polizei sind bislang keine Verletzten bekannt geworden.
Einsatzkräfte stellten im Außenbereich der Bar Beschädigungen fest, die auf die Detonation eines explosiven Gegenstands hindeuten. Nach bisherigem Stand wurde niemand verletzt, und eine Gefahr für Unbeteiligte wird derzeit ausgeschlossen.
Unmittelbar nach dem Knall rannte ein Mann davon, der auf etwa 1,85 bis 1,90 Meter Körpergröße und mittleres Alter geschätzt wird. Er trug einen schwarzen Kapuzenpullover, eine schwarze Weste und eine schwarze Hose und soll in der Bernardstraße in einen Hinterhof geflüchtet sein.
Dort stieg er nach bisherigen Erkenntnissen in einen dunkelgrauen Peugeot mit niederländischen Kennzeichen und fuhr davon, nach diesem Wagen wurde umgehend gefahndet, auch mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers. Während der Detonation passierte zudem eine Radfahrerin die Bar in der Berliner Straße, die von den Ermittlern als mögliche wichtige Zeugin eingestuft wird und gebeten wird, sich zu melden.
Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen stellten Polizeibeamte später einen Peugeot auf der Autobahn 3 zwischen Köln und Leverkusen, wodurch es in diesem Bereich kurzfristig zu einer Sperrung der Bundesautobahn kam. Die beiden im Wagen befindlichen Personen wurden vorläufig festgenommen, ihre mögliche Tatbeteiligung ist nun Bestandteil der laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei.(pm/ci)+++