Leuchtturmprojekt für Klimaschutz
Aus Abfall wird Energie: RhönEnergie erhält Ehrung für Biothan-Anlage
Foto: RhönEnergie
18.12.2025 / FULDA/KLEINLÜDER -
Die innovative Biothan-Anlage der RhönEnergie Gruppe auf dem Finkenberg in Kleinlüder ist erneut ausgezeichnet worden. Der Fachverband Biogas ehrte sie als "Biogasanlage des Monats Dezember" – vor allem wegen ihres besonders positiven Beitrags zum Klimaschutz.
"Wir würdigen damit das kluge und innovative Konzept. Es gibt im weiten Umkreis keine vergleichbare Anlage", sagte Arnt Osterfeld, Regionalgruppensprecher des Fachverbands Biogas und Vorstandsmitglied des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE) Hessen, bei der Übergabe der Urkunde. "Aus Abfällen Energie für die Region zu gewinnen – das ist wirklich großartig."
Pionierarbeit und jede Menge Stolz
Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe, erklärte, er freue sich sehr über diese Auszeichnung. "Sie ist eine weitere Bestätigung für unseren Einsatz für den Klimaschutz: Die Biothan nutzt ausschließlich Reststoffe. Wir waren mit der Anlage beim Start im Oktober 2012 bundesweit Pionier. Bis heute ist sie ein viel beachtetes Leuchtturmprojekt für regenerative Ideen, auf das wir sehr stolz sind."Ziel: vollständige Verzichtung auf nachwachsende Rohstoffe
In der Anlage werden jedes Jahr rund 26.000 Tonnen Lebensmittelabfälle, etwa 22.000 Tonnen Inhalt aus der Biotonne sowie 7.500 Tonnen Garten- und Parkabfälle energetisch genutzt, um daraus marktfähiges Biomethan zu erzeugen – ganz ohne nachwachsende Rohstoffe. Das Ziel, vollständig auf nachwachsende Rohstoffe ("Nawaros") zu verzichten und ausschließlich organische Reststoffe einzusetzen, verfolgten die Verantwortlichen von Anfang an. Entsprechend ist die Biothan GmbH von der Diskussion "Tank oder Teller" nicht betroffen, da für den Betrieb der Anlage keine Nahrungsmittel angebaut werden.Bei der Veredelung werden dem Rohbiogas in einem Spezialverfahren direkt vor Ort Schwefel, Kohlendioxid und Wasser entzogen. Dadurch steigt der Anteil des brennbaren Methans auf über 96 Prozent. Mit dem so erzeugten Biomethan aus der Nass- und Trockenvergärung können rechnerisch 2.400 Haushalte mit Heizenergie versorgt werden. Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage wird zusätzlich dadurch erhöht, dass sämtliche flüssigen und festen Gärprodukte – überwiegend als Dünger – einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden.
Darüber hinaus wird auf dem Gelände mit mehreren großen Photovoltaikanlagen Sonnenenergie erzeugt: drei Dachflächenanlagen sowie eine große Freiflächenanlage. Dadurch kann ein großer Teil des Eigenstrombedarfs der Biothan-Anlage regenerativ gedeckt werden, zudem wird überschüssiger Strom in das Netz eingespeist. (js/pm)+++