Orthopädie- und Unfallchirurgie

Klinikum Fulda: Neue TOUCH-Prothese verbessert Handfunktion

Dr. Wolfgang Zeckey hat die Leitung des Qualitätszirkels an Dr. Romulus Cighir, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Fulda, gegeben.
Fotos: Klinikum Fulda gAG, privat

16.12.2025 / FULDA - Von einer Arthrose des Daumensattelgelenks sind in Deutschland 10 % der Bevölkerung betroffen, Frauen deutlich häufiger als Männer, wobei oft beide Daumen erkranken. Schmerzen in der Daumenbasis und eine eingeschränkte Greiffunktion können Alltagsbewegungen erheblich beeinträchtigen. Mit der Einführung der innovativen TOUCH-Prothese setzt die Abteilung für Hand- und Plastische Chirurgie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Fulda neue Maßstäbe in der Behandlung.



Unter der Leitung von Dr. Ralf Schmidt wird diese moderne Implantat-Technologie seit Februar 2024 erfolgreich eingesetzt. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das weniger Schmerzen, schnellere Genesung und deutlich mehr Beweglichkeit im Alltag. Die sogenannte TOUCH-Prothese, auch "Minihüfte der Hand" genannt, ersetzt das verschlissene Daumensattelgelenk durch ein hochstabiles, langlebiges Implantat aus Schaft, Kopf und Pfanne – vergleichbar mit dem Prinzip einer Hüftgelenkprothese.

Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv und erfordert in der Regel nur einen kurzen stationären Aufenthalt von ein bis zwei Tagen. Der größte Vorteil liegt in der um etwa ein Drittel verkürzten Nachbehandlungszeit im Vergleich zur klassischen Resektionsarthroplastik. Viele Patientinnen und Patienten können schon nach wenigen Wochen wieder greifen, schreiben oder alltägliche Tätigkeiten schmerzfrei ausführen. "Mit der TOUCH-Prothese bieten wir unseren Patientinnen und Patienten eine innovative, schonende und zugleich sehr stabile Lösung bei Arthrose des Daumensattelgelenks", erklärt Dr. Ralf Schmidt, Leiter der Abteilung für Hand- und Plastischen Chirurgie der Klinik für Orthopädie- und Unfallchirurgie am Klinikum

"Heilungsprozess beschleunigen und Lebensqualität verbessern"

"Unser Ziel ist es, den Heilungsprozess zu beschleunigen und die Lebensqualität deutlich zu verbessern – das gelingt uns mit dieser Technik in beeindruckender Weise." Die TOUCH-Prothese eignet sich für nahezu alle Betroffenen mit einer Daumensattelgelenkarthrose und wurde bereits über 100-mal erfolgreich implantiert. Ob eine Operation erforderlich ist, wird individuell im Beratungsgespräch entschieden. Die Einführung der TOUCH-Prothese verdeutlicht, wie eng Innovation und Vernetzung am Klinikum Fulda zusammenspielen.

Neue Behandlungsmethoden entstehen hier nicht isoliert, sondern im engen Austausch mit den niedergelassenen Orthopädinnen und Orthopäden der Region – ein Austausch, der seit vielen Jahren durch den Qualitätszirkel Orthopädie Osthessen gepflegt wird. Dieser Qualitätszirkel wurde im Jahr 2000 von Dr. Hans-Joachim Hobeck und Dr. Wolfgang Zeckey gegründet, um ein Forum für den fachlichen und kollegialen Dialog zu schaffen. In regelmäßigen Treffen werden Patientenfälle diskutiert, aktuelle Leitlinien besprochen und Fachvorträge gemeinsam mit dem Klinikum Fulda organisiert.

Über die Jahre hat sich daraus ein starkes Netzwerk entwickelt, das maßgeblich dazu beiträgt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die praktische Patientenversorgung einfließen. Nach über 25 Jahren aktiver Mitgestaltung hat Dr. Wolfgang Zeckey nun die Leitung des Qualitätszirkels an Dr. Romulus Cighir, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Fulda, übergeben. "Es erfüllt mich mit großer Freude, zu sehen, wie sich der Qualitätszirkel zu einer festen Säule des medizinischen Austauschs in Osthessen entwickelt hat", sagt Dr. Zeckey. "Mit Dr. Cighir übernimmt ein engagierter Kollege, der die Idee des offenen Dialogs und der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit mit neuem Schwung weiterführen wird. Ich wünsche ihm dabei alles Gute und weiterhin viel Erfolg." (pm/ems) +++

Dr. Ralf Schmidt

Dr. Romulus Cighir

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