"Ein Funke Mut!"
Friedenslicht angekommen und bei Aussendungsfeier verteilt
Fotos: Dieter Graulich
15.12.2025 / HERBSTEIN -
Im Jahr 1986 entstand im oberösterreichischen Landesstudio des Österreichischen Rundfunks (ORF) eine Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat: Ein Licht aus Betlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden.
Die Aktion Friedenslicht in Deutschland geht auf die Initiative "Licht ins Dunkel" des Österreichischen Rundfunks ORF zurück. Jedes Jahr entzündet ein Kind aus Österreich in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem das Friedenslicht. Am Samstag vor dem zweiten Advent wird die kleine Flamme der Hoffnung in einer ökumenischen Aussendungsfeier in Österreich an die internationalen Pfadfinder-Delegationen weitergegeben.
Diese tragen das Licht von dort aus weiter, nach Europa und darüber hinaus in viele Länder der Welt. Das Motto in diesem Jahr: "Ein Funke Mut!". Im Rahmen eines ökumenischen Gemeinschaftsprojekts war das Friedenslicht in diesem Jahr von Fabian Storck in Linz abgeholt und von dort nach Fulda gebracht worden. Im Anschluss an die Aussendungsfeier wird das Licht von Pfadfinder weiter innerhalb der Diözese Fulda verteilt. Seit 2007 beteiligt sich auch die Herbsteiner Kolpingfamilie an dieser bundesweiten Aktion mit einer ökumenischen Andacht in Form einer Aussendungsfeier in der katholischen Kirche "St. Jakobus". Bei der "Friedenslicht-Andacht", die im Rahmen der Aktion "Licht ins Dunkel" entstand und dabei das Licht als Symbol des Friedens im Focus steht, galt es auch wiederum Lichter an die Gottesdienstbesucher zu verteilen.Das Friedenslicht für die "Stadt auf dem Berge" war von der Herbsteiner Kolpingfamilie bei der Aussendungsfeier in Fuldaer Dom empfangen worden war und hielt am Sonntagabend seinen Einzug im Gotteshaus, das im Altarbereich mit einer großen, sich drehenden, Weltkugel auf die weltweite Aktion, aufmerksam machte.
Die Leitung der Aussendungsfeier oblag dem evangelischen Pfarrer Daniel Meyer. Während Uwe Ihnenfeld vom "Treffpunkt 'C'" auf seiner Gitarre mit zwei gesanglichen Botschaften die ökumenische Andacht gesanglich gestaltete, begleitete Jan Meinhardt an der Kirchenorgel die Gemeinde bei ihren gesanglichen Eingebungen. Christine Eckert hielt eine Lesung, Silvia Schlitzer-Narz, Wigbert Nophut und Uwe Ihnenfelds Fürbitten erreichten ebenso die Gläubigen. Die Friedenslichter wurden im Anschluss daran ausgeteilt und angezündet. Dieses brennt in der katholischen Kirche noch bis Weihnachten, Kerzen zum Preis von 2.-Euro sind dort erhältlich.
Im Rahmen der Friedenslicht-Andacht in der St. Jakobus Kirche dankte der evangelische Pfarrer Daniel Meyer im Namen der evangelischen Kirchengemeinde Herbstein-Lanzenhain der katholischen Kirchengemeinde Herbstein dafür, dass seine Kirchengemeinde während der Sanierungsarbeiten in der evangelischen Kirche zu Herbstein die katholische Kirche für ihre Gottesdienste nutzen durfte. Pfarrer Meyer beschrieb die Gastfreundschaft der katholischen Gemeinde und ihres Pfarrers Martin Kleespies als "sichtbares Zeichen dafür, dass das Friedenslicht von Bethlehem nicht nur ein dekoratives Element ist, sondern zu gelebten Taten der Geschwisterlichkeit und Nächstenliebe animieren will, wofür die Gastfreundschaft der katholischen Herbsteiner bezeichnend sei". Versehen waren diese Dankesworte mit einem Geschenk der evangelischen Kirchengemeinde an die katholische Gemeinde: einem gläsernen, beleuchteten Weihnachtsbaum, der mit einem Gutschein für einen ortsansässigen Floristen daherkam. Dieses Geschenk nahm die katholische Pfarrsekretärin Alexandra Meinhardt entgegen, da Pfarrer Kleespies krankheitsbedingt nicht an der Friedenslicht-Andacht teilnehmen konnte. (gr) +++