Haushalt 2026 im Kreistag eingebracht

Landrat Woide: Investitionen trotz Defizit von 28,5 Millionen Euro

Am Montag wurde durch Landrat Bernd Woide (CDU) der Haushalt für 2026 eingebracht.
Fotos: Emely Schrön

16.12.2025 / NÜSTTAL - Der Haushalt des Landkreises Fulda für das Jahr 2026 ist am Montag in den Kreistag, der im Bürgerhaus in Nüsttal (Landkreis Fulda) tagte, eingebracht worden. Landrat Bernd Woide (CDU) zeichnete dabei ein realistisches Bild der Finanzlage: Der Ergebnishaushalt weist ein Defizit von rund 28,5 Millionen Euro aus, vor allem aufgrund weiter steigender Kosten der sozialen Sicherung.



"Der Ergebnishaushalt für 2026 ist mit rund 28,5 Millionen Euro defizitär. Der negative Trend der Kreisfinanzen setzt sich im kommenden Jahr fort. Größter Posten sind die steigenden Aufwendungen für die soziale Sicherung, die sich auf 330 Millionen Euro belaufen und zwei Drittel des gesamten Ergebnishaushaltes ausmachen. Dennoch wird der Landkreis Fulda auch 2026 in Schulen, Straßen, Radwege und den Breitbandausbau investieren", sagte Landrat Bernd Woide bei der Einbringung des Haushaltes 2026 in der Kreistagssitzung im Bürgerhaus Hofaschenbach.

Gleichzeitig verzeichnet der Landkreis einen moderaten Anstieg beim Kommunalen Finanzausgleich, was unmittelbare Auswirkungen auf die Erträge des Landkreises Fulda hat. Diese belaufen sich im Saldo zwar auf 10 Millionen Euro mehr als 2025. Doch diese Summe reicht nicht für einen Ausgleich des Ergebnishaushaltes.

Der Zuschussbedarf für die soziale Sicherung hat sich in den vergangenen zehn Jahren von 85 Millionen Euro auf 171 Millionen Euro verdoppelt. Allein die Umlage an den Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen steigt um drei Millionen Euro und überschreitet damit im nächsten Jahr erstmals die 60-Millionen-Euro-Grenze.

Trotz der angespannten Haushaltslage bleiben die Hebesätze der Kreis- und Schulumlage stabil – und zählen, wie seit Jahren schon, zu den niedrigsten in ganz Hessen. "Würde der Landkreis den durchschnittlichen Hebesatz aller hessischen Kreise erheben, dann würden die Erträge um 24 Millionen Euro wachsen – und wir wären nah am Haushaltsausgleich", sagte der Landrat. Doch durch die maßvolle Festsetzung der Kreis- und Schulumlage leistet der Landkreis einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Städte und Gemeinden. "Wir belasten den kreisangehörigen Raum so gering wie möglich", unterstrich Landrat Woide. Dazu gehörten außerdem finanzielle Förderungen aus dem Kreisausgleichsstock, dem Förderprogramm Innentwicklung und der Schwimmbadförderung sowie des Radwegebaus. Dadurch kommen den Kommunen weitere rund 4 Millionen Euro unmittelbar zugute.

"Trotz schwieriger Rahmenbedingungen werden wir weiter an der Zukunft des Landkreises Fulda arbeiten", sagte der Landrat und verwies auf geplante Investitionen in Höhe von rund 78 Millionen Euro. Größter Posten ist mit 34 Millionen Euro Bau und Modernisierung von Schulen. Rund 13 Millionen fließen in den geförderten Breitbandausbau, etwa 11 Millionen Euro in die Sanierung von Kreisstraßen.

In seiner Rede hob Landrat Woide eines hervor: "Unser Staat, und dies gilt besonders auch für die Kommunen, ist in seiner gegenwärtigen Struktur und seinen Aufgaben schlicht und einfach nicht mehr finanzierbar". Er appelliert: "Es gibt nur eine Marschrichtung: Aufwendungen müssen runter, sonst ist ein kommunaler Haushalt nicht mehr finanzierbar." (pm/ems) +++

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