Verzweifelte Schüler und Eltern
Buslinie 41 ab Dorfborn ins Fuldaer Schulviertel ohne Ankündigung gestrichen
O|N-Archivbild
16.12.2025 / REGION -
Am Sonntagabend erreichte uns der Hilferuf einer verzweifelten Mutter aus Neuhof-Dorfborn, deren Kind die Schule in Fulda besucht und dafür die Buslinie der RhönEnergie bzw. der LGN nutzte - bis Freitag. Am Wochenende schaute sich dessen Mutter mehr zufällig die neuen Fahrpläne an - und stellte schockiert fest, dass die komplette Linie 41 ersatzlos gestrichen wurde. Wie soll ihr Sohn jetzt pünktlich zur Schule kommen? Und sie ist mit ihrem Problem nicht allein. Rund 40 Kinder nutzten bislang diese Verbindung und stehen nun ziemlich dumm da.
"Die Linie 41 hat einen regulären Linienweg von Thalau über Döllbach, Rothemann, Hattenhof, Kerzell und Löschenrod nach Fulda. Aufgrund der hohen Schülerzahlen vor Unterrichtsbeginn werden morgens mehrere Busse in unterschiedlichen Linienabschnitten eingesetzt. Einer dieser Busse begann bisher in Dorfborn, wo normalerweise lediglich die Linie 50 (Neuhof – Dorfborn – Tiefengruben) verkehrt. Die Halte in Dorfborn und Tiefengruben wurden bisher mitbedient, da bis zum Fahrplanwechsel eine Fahrt der Linie 50 nach Kerzell in diesem Abschnitt nicht zeitlich passend möglich war", anso LGN-Geschäftsführer Vollmann.
Weiter heißt es: "Durch die Änderungen im Bahnverkehr (Kinzigtalbahn) und den daraus resultierenden Anpassungen im Schulverkehr nach Neuhof konnte die Fahrt der Linie 50 nun eingerichtet werden. Der Bus der Linie 50 kommt um 6:53 Uhr in Kerzell an, wendet und fährt anschließend sofort nach Neuhof zurück. Der zeitliche Abstand zwischen der alten Fahrt der Linie 41 und der neuen Fahrt der Linie 50 beträgt nur zehn Minuten. Aus wirtschaftlichen Gründen ist es nicht sinnvoll, zwei Fahrzeuge – eins aus Fulda und eins aus Neuhof – in einem solch kurzen Abstand einzuplanen, weshalb die zusätzliche Fahrt der Linie 41 in diesem Abschnitt entfällt. Der deshalb notwendige neue Umstieg morgens ist bei allen anderen Verbindungen des Tages ohnehin notwendig, egal ob in Kerzell oder Neuhof – auch auf dem Rückweg.
Der Bus der Linie 41 wird unserer Erfahrung nach nicht allein von Schülerinnen und Schülern aus Dorfborn und Tiefengruben genutzt. Die Nutzer kommen aus verschiedenen Ortsteilen im Südkreis. Es wird auf den Bus ausgewichen, weil er gegenüber dem Zug zuverlässiger und bequemer ist. Die Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn auf der Kinzigtalbahn in den letzten Jahren soll von mir gar nicht kleingeredet werden. Dieses Problem besteht leider und wird von der LNG Fulda und dem Landkreis immer wieder an die für den Schienenverkehr zuständigen Organisationen adressiert. Beheben können wir dieses allerdings nicht! Wir sind mit den Busverkehren im Landkreis Fulda nicht in der Lage, als Rückfallebene für die eingeschränkte Leistungsfähigkeit der überregionalen Verkehrsdienstleister zu fungieren. Dafür steht uns weder das Geld noch der RhönEnergie als Verkehrsunternehmen die Fahrzeuge und das Personal zur Verfügung. Die Gemeinden Neuhof, Flieden und Kalbach werden primär durch die Bahn an Fulda angebunden. Daher sind im südlichen Kreisgebiet alle Buslinien auf die Bahnhöfe in Neuhof und Flieden ausgerichtet und der Parallelverkehr nach Fulda seit über 20 Jahren eingestellt", so Daniel Vollmann. Diese Erklärung wird wohl weder die Eltern noch die Schüler zufriedenstellen. (ci)+++