Sehr gut besuchter Präventionstag
Polizeipräsidium Osthessen und Bewegungskoordinator informierten
Der Tag steht im Zeichen der Sicherheit im Alltag, der Förderung der Beweglichkeit und der Vorsorge.
Fotos: Dieter Graulich
12.12.2025 / HERBSTEIN -
"Der heutige Tag steht im Zeichen der Sicherheit im Alltag, der Förderung der Beweglichkeit und der Vorsorge, denn unser Alltag birgt viele kleine Herausforderungen, ob im Straßenverkehr, zu Hause oder auf Reisen", so Bürgermeisterin Astrid Staubach bei der Eröffnung des Präventionstages im Schulungsraum des Herbsteiner Feuerwehrstützpunktes. Praktische Tipps und Anleitungen, die helfen, Risiken zu vermeiden und das eigene Sicherheitsgefühl zu stärken, seien gerade in Zeiten, wo Unfälle und Straftaten in den sozialen Medien sehr viel Aufmerksamkeit erlangten. Und leider auch oft völlig verzerrt dargestellt werden wichtig, die realen Gefahrenpotenziale im Alltag zu erkennen und für sich selbst vorzusorgen. Erfreut zeigte sie sich, dass über 70 Bürgerinnen und Bürger der Einladung zur Veranstaltung gefolgt waren. Gestartet wurde mit der Besichtigung des neuen Feuerwehrstützpunktes, bei der die zwei Gruppen von Wehrführer Swen Jost und Bürgermeisterin Staubach geführt wurden, um Einblicke in die neue Infrastruktur und Sicherheitsmaßnahmen der Freiwilligen Feuerwehr zu geben.
Polizeioberkommissar (POK) Christoph Schmorenz von der Abteilung Einsatz und Prävention im Polizeipräsidium Osthessen in Fulda stand dann als Referent für die Themen "Sicherheit im Alltag, Prävention und Schutzmaßnahmen" zur Verfügung. Er informierte die Anwesenden, wie sie sich zu Hause verhalten sollten, wenn Fremde mit den verschiedensten Tricks an der Haustür, wie zu Beispiel um ein Glas Wasser, Zettel und Stift für Nachrichten an den Nachbaren, Telefon oder Toilette zu benutzen, um Hilfe bitten würden. Unbedingt wichtig sei, keinen Fremden in die Wohnung zu lassen. Türspion und Türsperren seien deshalb immer zu benutzen. Bei angeblichen Mitarbeiter von Gas-und Wasserwerken, Stromableser, Berater Krankenkassen, Mitarbeiter von Telefongesellschaften oder Banken sollte man sich immer einen Dienstausweis zeigen lassen. Sehr misstrauisch sollte man bei sogenannten Schockanrufen sein. Bei Geldanrufen sei sofortiges Auflegen angebracht und die angeblich Betroffenen unter der bekannten Nummer, sowie die 110 der Polizei anzurufen. POK Schmorenz wies auf die ehrenamtlichen Sicherheitsberater für Senioren hin, die in den Regionen ein Bindeglied zur Polizei seien. Ein Hilfe zum Hinweis auf Gefahren sei auch "HessenWARN", eine kostenlose APP des Landes Hessen. Für die Senioren gab es abschließend die Broschüre "Im Alter sicher leben", in der noch auf Gefahren
im Internet, unterwegs, bei Vollmachten und in der Pflege hingewiesen wird. Nach dem sehr informativen Vortrag und einem gemeinsamen Kaffeetrinken stand die Beweglichkeit im Vordergrund. Bürgermeisterin Staubach hatte bereits bei der Begrüßung darauf hingewiesen, dass dies ein zentraler Baustein für Lebensqualität im Alter sei. Dazu präsentierte der Bewegungskoordinator des Vogelsbergkreises, Dominik Günther als Experte den Vortrag "Förderung der Beweglichkeit und Sturzprävention im Alltag". Er zeigte, wie man auch mit einfachen Mitteln Kraft, Balance und Mobilität erhalten könne. Als erschreckend sei, dass das Sterberisiko bei über 20 Jahren durch Bewegungsmangel um 56 Prozent, durch Rauchen um 52 Prozent, durch zu wenig Obst und Gemüse um 31 und durch zu viel Alkohol um 26 Prozent steigen würde. 60 Prozent der Weltbevölkerung gelinge es nicht, der Empfehlung von 30 Minuten moderater körperlicher Aktivität pro Tag nachzukommen.
Der Bewegungsmangel der Deutschen liege in der Altersgruppe zwischen 11-17 Jahren bei 80 Prozent/Männer und 88 Prozent/Frauen, 18-69 Jahre 40/44 und über 70 Jahre bei 56/61 Prozent. Bewegung sei gut für Körper und Geist. Als Beispiele nannte er bessere Konzentration und Produktivität, Gesundes Gewicht und damit geringeres Risiko für Diabetes Typ 2, Osteporose, Herz- und Gefäßkrankheiten, Darm- und Brustkrebs. Als täglich empfohlene Bewegung ab 66 Jahre empfahl er 150 Minuten Ausdauer mit mittlerer Intensität, an zwei oder mehr Tagen Kraft-Gleichgewicht und Sturzprävention Training, sowie 75 Minuten pro Woche Ausdauer mit hoher Intensität. Eine Studie aus 2020 zeige eine positive Beziehung zwischen körperlicher Leistungsfähigkeit und Hirnvolumen bei Älteren. Die biologische Alterung könne zwar nicht aufgehalten werden, aber Bewegung halte die körperlichen Funktionen im Alltag aufrecht, reduziere das Sturzrisiko, beuge Osteoporose vor und mache Spaß. Abschließend meinte er: "Es ist nie zu spät, sich (mehr) zu bewegen!". Dies sah man bei den Übungen mit den Anwesenden. Mit je einem Präsent dankte Astrid Staubach den beiden Referenten für die Ausführungen. Erfreut war sie auch, dass, mit Heike Christen eine langjährige Übungsleiterin für Präventionsangebote, anwesend war.
Für die Zukunft soll das städtische Angebot für Senioren noch besser auf deren Wünsche abgestimmt werden. Dazu wurde um Teilnahme an einer Umfrage gebeten, die in Kürze ausgewertet wird. (gr)+++