Bistumsvertreter auf ZdK-Vollversammlung

Katholiken erinnern an christliche Wurzeln des Sozialstaates

Delegierte des Katholikenrates Fulda Marcus Leitschuh, Steffen Flicker, Bettina Faber-Ruffing
Foto: Bistum Fulda

14.12.2025 / FULDA - "Die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat im Zuge der aktuellen Debatte über die Zukunft des Sozialstaates auf die christlichen Ursprünge der deutschen Sozialversicherungen hingewiesen. "In Zukunft kommt es mehr denn je auf die Solidarität in unserer Gesellschaft an. Diese wurzelt in der katholischen Soziallehre, die ihren Ursprung im christlichen Menschenbild hat", betont Steffen Flicker (Fulda), der für den Katholikenrat im Bistum Fulda Mitglied im ZdK ist.



Wesentlich sei, den Sozialstaat zu sichern. "Alle Reformen, die derzeit im Deutschen Bundestag diskutiert werden, gelingen dann, wenn das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit unserer Sozialsysteme wieder gefestigt werden kann", so Steffen Flicker.

Anlässlich des 60. Jahrestages des deutsch-polnischen Briefwechsels der Bischöfe hat das ZdK eine Erklärung mit dem Titel "Das Europa der Zukunft gestalten" herausgegeben. "Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung." "Dieser Satz, der einen Neubeginn der Beziehungen nach dem 2. Weltkrieg möglich machte, kann auch heute ein Impuls sein, in den gegenwärtigen kriegerischen Auseinandersetzungen mit gutem Willen unterwegs zu sein und alle Kraft für den Aufbau einer guten Zukunft zu verwenden", so Bettina Faber-Ruffing, Delegierte für den Katholikenrat Fulda.

Ohne Gegenstimme hat die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) die Satzung der künftigen Synodalkonferenz der katholischen Kirche in Deutschland angenommen. Die Deutsche Bischofskonferenz wird über die Annahme der Satzung ebenfalls zeitnah entscheiden. Bischöfe und Laien wollen in dieser Konferenz künftig gemeinsam beraten und Beschlüsse fassen. Die Vollversammlung beschloss auch das neue Statut des ZdK sowie die dazugehörige Geschäftsordnung.

Die einstimmige Annahme der Satzung für die "Synodalkonferenz" ist ein Ausrufezeichen, weil dadurch eine verbindliche Struktur für eine Zusammenarbeit von Bischöfen und Laien auf den Weg gebracht wird", so Marcus Leitschuh, der in den vergangenen Jahren auch als Mitglied des "Synodalen Ausschusses" die Weichen mit gestellt hat. Leitschuh: "Die Satzung ist aber auch ein Doppelpunkt, denn jetzt geht ja die eigentliche inhaltliche Arbeit 2026 erst los. Ich bin froh, dass die Satzung auf der Grundlage der Entscheidungen der Weltbischofssynode erarbeitet wurde. Das zeigt, dass wir einen gemeinsamen weltweiten Weg für mehr Zusammenarbeit und gemeinsames Beraten und Entscheiden gehen." Diese Übernahme von Verantwortung fange in der Kirchengemeinde an, bis hin zu überregionalen Gremien, die helfen werden, dass Glaubensleben angesichts der aktuellen Herausforderungen vielfältig möglich wird und die Kirche ihren Dienst für die Gesellschaft wahrnehmen könne.

Für eine weitere Amtszeit von vier Jahren wurde die ZdK-Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp mit großer Mehrheit gewählt. (mis/pm) +++

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