Der Stadtpfarrer bei O|N
Der Fuldaer Heilige im Advent - Der heilige Sturmius
Archivfoto: O|N/ Carina Jirsch
17.12.2025 / FULDA -
Der heilige Sturmius ist uns ein Beispiel, wie fruchtbar es wird, wenn ein Mensch nicht nur seinen eigenen Willen sucht, sondern Gottes Willen erkennt und annimmt. Als Bonifatius ihm die Aufgabe gab, ein Kloster zu gründen, zögerte Sturmius nicht – obwohl die Bedingungen hart waren, das Land unwirtlich und die Zukunft unbekannt. Gehorsam, wie die Bibel ihn meint, heißt nicht blinder Unterwerfung, sondern Vertrauen: das Vertrauen, dass Gott führt. So lehrt uns Sturmius im Advent den Glauben Abrahams: Geh los, auch wenn du das Ziel noch nicht siehst. Gott geht mit.
Das Kloster Fulda wurde nicht nur ein geistliches Zentrum, sondern ein Ort, von dem aus Mission und Kultur ausstrahlten. Sturmius tat das, was Advent meint: Christus sichtbar machen. Durch Gastfreundschaft, durch Schule und Bildung, durch Gebet und tägliche Arbeit wurde das Kloster zu einem Ort, an dem Menschen dem Licht Christi begegneten. Das ist auch unser Auftrag im Advent: Wir sollen Lichtträger sein.
Was heißt das nun für uns heute? Vielleicht drei kleine adventliche Schritte, die Sturmius uns lehrt:
1. Stille suchen: jeden Tag einen Moment, in dem Gottes Stimme die Chance hat, uns zu erreichen.
2. Vertrauen wagen: Entscheidungen Gott hinhalten – und mutig den Weg gehen, den er zeigt.
3. Frieden stiften: ein Wort weniger, ein Zuhören mehr; ein Versöhnen statt eines Nachtragens.
Der heilige Sturmius steht mitten in unserem Advent wie ein stiller Bruder, der uns sagt: "Gott kommt. Mach dein Herz bereit." Möge seine Fürsprache uns helfen, im Advent wach zu werden für das Licht, das in die Welt kommt – und durch uns hindurch scheinen will. (Stefan Buß)+++