Team mit Herzblut dabei

Leere Kasse! Tierheim kämpft ums Überleben: "Allein ist es nicht zu schaffen"

Das Team vom Tierheim Lauterbach investiert viel Herzblut in die Sache. Tierheimleitung Lena Wiedner (l.) und Vorstandsmitglied Christina Scheer gemeinsam mit Hund Kito.
Fotos: Maria Franco

17.12.2025 / LAUTERBACH - Es ist ein Symbol für Mitgefühl, Verantwortung und Gemeinschaft: Seit Jahrzehnten finden im Tierheim in Lauterbach (Vogelsbergkreis) Fundtiere ein Zuhause und Familien ein neues Mitglied. Das soll auch in Zukunft so bleiben, doch das Team kämpft gegen hohe Kosten. Vorstandsmitglied und Kassenwart Christina Scheer erklärt gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "Wir sind für die Region eine wichtige Anlaufstelle und geben wirklich alles, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Wir benötigen dringend finanzielle Unterstützung."



Der Tierschutzverein existiert bereits seit 1947. Nach einem Standortwechsel besteht das Tierheim in der Vaitsbergstraße seit 1985. Derzeit engagieren sich hier sieben Mitarbeiter - davon zwei Vollzeitkräfte, zwei Teilzeitkräfte, zwei Azubis und ein Minijobber. Vor einigen Jahren hing die Zukunft des Tierheims schon mal am seidenen Faden, die existenzielle Krise konnte damals gerade noch abgewendet werden, erinnert sich Scheer. "Aktuell ist die Lage wieder kritisch. 2024 hatten wir ein Defizit von rund 60.000 Euro - diese Entwicklung hat sich nun erneut abgezeichnet, weil die Kosten ähnlich oder sogar noch höher ausfallen. Nochmal können wir das nicht ausgleichen. Im schlimmsten Fall müssten wir schließen und alle Mitarbeiter entlassen", so die 48-Jährige.

Schwierige Vermittlungslage belegt Plätze

Gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen belasten das Team enorm - von Energie, Tierarztgebühren bis hin zu höheren Lohnzahlungen der Mitarbeiter. "Das stellt uns vor große Herausforderungen." Hinzu kommt die anspruchsvolle Vermittlungssituation: Momentan leben 17 Hunde inklusive Welpen im Tierheim. "Unsere Kapazitäten reichen für 20. Da wir vor allem eher schwierige Hunde bei uns haben, gestaltet sich das Vermitteln komplizierter und für Pensionshunde bleibt dadurch kein Platz." Fehlende Einnahmen, die sich laut Scheer natürlich bemerkbar machen.

Viele Fellnasen suchen ein neues Zuhause

Auch 60 bis 70 Katzen betreut das Tierheim zum jetzigen Zeitpunkt. 2023 waren es sogar 120 Katzen - "das war wirklich extrem". Die Zahl der Kleintiere dagegen ist überschaubar: jeweils zwei Hasen, zwei Meerschweinchen sowie vier Ratten. Das siebenköpfige Team setzt sich auf vielfältige Weise ein: "Wir sind mit Herzblut dabei. Wir geben überwiegend Fundtieren ein Zuhause und verschaffen Tieren, deren Besitzer sie aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr behalten können, eine vorübergehende Heimat." Doch das ist nicht alles. Scheer weiter: "Wir veröffentlichen Vermisstenmeldungen in unserem Netzwerk und erhöhen so die Chance, dass das vermisste Tier gefunden wird."

Team dankbar über jede Unterstützung

Umso wichtiger ist heute jede helfende Hand - in welcher Form auch immer. Während Sachspenden wie Decken und Kissen reichlich vorhanden sind, herrscht Bedarf an Nassfutter für Hunde und Katzen. Dringend notwendig wäre zudem die Modernisierung des Hundehauses. "Dafür fehlen wir uns einfach die Mittel. Vielleicht findet sich jemand, der das Renovieren übernehmen könnte", hofft das Vorstandsmitglied. Generell sind Geldspenden die effektivste Förderung. Ganz gleich, ob Einmalbetrag oder langfristige Spende. "Jede Unterstützung ist willkommen. Wir wissen es sehr zu schätzen." (Maria Franco) +++

Unter www.tierheim-lauterbach.de gibt es weitere Informationen zum Tierheim Lauterbach und seinem Spendenkonto.

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