Verein Welcome In! sammelt Spenden

Integration fördern: Neues Mentoring-Projekt stärkt Fachkräftesicherung

Gemeinsam kann es klappen (v.l.n.r.): Sarah Herrlich, Christoph Kümpel und Farzane Yaqin vom Verein Welcome In! Fulda, Luke Williams von den Wirtschaftsjunioren und Denise Otto von der Industrie- und Handelskammer Fulda.
Foto: Welcome In!

12.12.2025 / FULDA - Die Region Fulda steuert auf einen gravierenden Engpass zu. Bis 2030 werden laut Standortumfrage der IHK Fulda mehr als 11.000 Fachkräfte fehlen. Mit dem Projekt PeerPower – Arbeit verbindet entwickelt der zivilgesellschaftliche Verein Welcome In! Fulda gemeinsam mit Wirtschaft, Behörden und der Hochschule Fulda einen innovativen Ansatz, um dieser Entwicklung frühzeitig und wirksam entgegenzutreten.



Das Programm setzt bewusst an einem sehr frühen Punkt im Integrationsprozess an. Menschen mit eigener Migrationserfahrung begleiten neu Angekommene in ihrer Muttersprache, vermitteln Orientierung und helfen dabei, konkrete Perspektiven zu entwickeln. So kann der Einstieg in Ausbildung oder Arbeit spürbar beschleunigt werden.

Ein Förderantrag für das Projekt PeerPower wurde gestellt. Für die Umsetzung muss der Verein einen jährlichen Eigenanteil von 20.000 Euro aufbringen, der aus unterschiedlichen Quellen gedeckt werden soll. Einen Teil davon möchte Welcome In! durch Spenden finanzieren, wie aus einer Pressemitteilung zu entnehmen ist. In den vergangenen Wochen kamen durch den Start einer Crowdfunding-Kampagne über die Plattform Betterplace und eine Spende der Firma Rübsam Fachkräfte bereits über 5.000 Euro zusammen. Neben Privatpersonen sind auch Firmen aufgerufen, sich an der Charityaktion zu beteiligen und das Projekt so zu ermöglichen.

Bindeglied zwischen Internationals und Fuldaer Wirtschaft

Der besondere Wert des Projekts liegt außerdem in der engen Zusammenarbeit der beteiligten Akteure. Ihre gebündelte Expertise schafft praxisnahe Unterstützung und macht PeerPower zu einem vielversprechenden Instrument der regionalen Arbeitsmarktintegration. Für Denise Otto von der Industrie- und Handelskammer Fulda ist dieser Ansatz konsequent und notwendig: "Fachkräfte sind das Rückgrat unserer Unternehmen. Projekte, die Potenziale früh erkennen und Menschen durch Mentoring schneller in Betriebe integrieren, leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung." Auch die Wirtschaftsjunioren Fulda unterstützen das Vorhaben. Luke Williams betont: "Welcome In! ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Internationals und der Fuldaer Wirtschaft. PeerPower knüpft an erfolgreiche gemeinsame Formate an, mit denen wir in der Region wirklich etwas bewegen können."

Eine der potenziellen, zukünftigen Mentorinnen ist Farzane Yaqin. Sie hat ihren eigenen Integrationsweg erfolgreich gemeistert und arbeitet heute als Lehrerin in Fulda. In diesem Prozess hat sie viel Erfahrung und praktisches Wissen gesammelt. Dieses Wissen in ihrer Muttersprache an andere Internationals weiterzugeben, ist für sie ein zentrales Anliegen – und verkörpert zugleich das Herzstück des PeerPower-Ansatzes.

Verein freut sich über Spenden und Kooperationen

Der gemeinnützige Verein Welcome In! Fulda engagiert sich seit vielen Jahren für ein respektvolles und harmonisches Miteinander zwischen Menschen mit und ohne Migrationserfahrung. Aus dessen gewachsenem Netzwerk heraus entsteht nun auch das neue Projekt PeerPower, das im kommenden Jahr starten soll. Abschließend heißt es in der Pressemitteilung, dass sich das Welcome In! sowohl über Spenden freut als auch über weitere Kooperationen mit Unternehmen, die sich im Bereich Fachkräftesicherung und Arbeitsmarktintegration engagieren möchten. Interessierte Firmen können sich gerne direkt an das Projektteam wenden. (mkr/pm) +++

Das Welcome In!-Wohnzimmer in der Fuldaer Robert-Kircher-Straße ist im Projekt involviert.
Archivfotos (2): O|N/Maria Franco
Einblick ins \"Wohnzimmer\" - hier ist jeder willkommen.

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