Kampfansage relativiert
Bas rudert zurück: SPD-Ministerin versucht nach Arbeitgeber-Eklat die Wende
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05.12.2025 / REGION -
Nach Tagen heftiger Kritik meldet sich Arbeitsministerin Bärbel Bas erneut zu Wort - und versucht, die Wogen zu glätten. Die SPD-Politikerin hatte am Wochenende mit einer scharf formulierten Passage beim Juso-Parteitag für massiven Ärger gesorgt und damit eine Debatte ausgelöst, die sowohl Wirtschaft als auch Union aufhorchen ließ. Nun stellt sie klar, dass ihre Aussagen nicht als Angriff auf die gesamte Arbeitgeberseite zu verstehen seien.
In der Sendung "Talk Spezial" des Nachrichtensenders ntv versuchte Bas am Mittwochabend, ihre Position einzuordnen. Dort betonte sie, sie habe in der Vergangenheit auch Entscheidungen gegenüber der eigenen Partei verteidigt, etwa beim Mindestlohnthema. Gegenüber ntv sagte sie, man könne von ihr "genau die andere Seite" kennen - ein Hinweis darauf, dass sie sich selbst als Vermittlerin zwischen Wirtschaft und Sozialpolitik sieht.
Aussagen lösen Diskussionen aus
Hintergrund des Konflikts sind zwei Auftritte innerhalb weniger Tage. Zunächst war Bas beim Arbeitgebertag mit Gelächter konfrontiert worden, als sie über die Finanzierung der Rentenreform sprach. Nur wenige Tage später sprach sie vor der SPD-Jugendorganisation von einem "Schlüsselerlebnis" - laut übereinstimmenden Medienberichten ein klarer Seitenhieb in Richtung Arbeitgeberverbände.Entschuldigungen nach Gelächter
In der ntv-Sendung erklärte Bas, dass aus ihrer Sicht ein gegenseitiges Missverständnis entstanden sei. Zudem habe es zwischen ihr und einigen Arbeitgebervertretern nach dem Vorfall persönliche Gespräche gegeben. Laut Bas seien mehrere Teilnehmer des Arbeitgebertags im Anschluss auf sie zugegangen, um sich für das Gelächter zu entschuldigen - eine Geste, die sie selbst als wichtiges Zeichen wertete. (Constantin von Butler) +++Archivfoto: ON