Gut für Leib und Seele

"Es gibt Nudeln!" - Im HOT-Room der Caritas wird man satt und warm

Heißer Kaffee und gute Gespräche wärmen von innen
Fotos: Rene Kunze

05.12.2025 / FULDA - Die 70-jährige Alma hat sich extra schick gemacht, um zum Mittagessen zu gehen. Pünktlich zur Eröffnung des HOT-Rooms bei der Caritas in der Kanalstr.1a in Fulda hat sie sich eingefunden und begrüßt gleich zwei alte Bekannte, die mit ihr am Tisch Platz nehmen. Die eine wärmt sich gerade die Hände am heißen Kaffee, denn draußen ist es kalt und ungemütlich. "Herzlich willkommen", begrüßt Caritasdirektor Dr. Markus Juch das gute Dutzend Gäste, die auch ohne schriftliche Einladung den Weg zur Wärmestube gefunden haben. Ab sofort wird es hier wieder wöchentlich von 12 bis 14 Uhr eine kostenfreie Mahlzeit für Menschen in schwierigen Lebenssituationen geben. "Ich freue mich jedes Jahr darüber, hier die bekannten Gesichter wiederzusehen", sagt Dr. Juch und strahlt.



Zur Eröffnung an diesem Donnerstag gibt es Nudeln mit Schinken und Sahnesauce, was auf großen Zuspruch trifft. "Die kochen wirklich lecker", lobt Alma und freut sich, dass es sogar Kuchen zum Nachtisch gibt. Noch wichtiger als das warme Mittagessen ist ihr aber die Gesellschaft anderer Menschen, denn daran mangelt es ihr im Alltag. Viktor (70) und sein Freund Roman (59) am Nachbartisch unterhalten sich auf Ukrainisch. Woher wussten sie denn, dass es hier kostenloses Essen und Trinken und vor allem Wärme für Leib und Seele gibt? "Ach, so etwas spricht sich schnell rum", sagt Roman. "Wir waren letztes Jahr schon hier und haben uns gefreut, dass es jetzt wieder losgeht." Leben Sie auf der Straße? "Nein, wir haben eine kleine Ein-Zimmer-Wohnung, da hat die Stadt uns geholfen. Aber das Geld ist immer knapp", gesteht er.

Bereits zum vierten Mal stemmen der Diözesan- und der Regionalcaritasverband das Projekt HOT-Room im Tandem. Die wechselnden Pasta-Gerichte werden auch in diesem Jahr von Carisma geliefert, einer Einrichtung für psychisch erkrankte Menschen. Die Klientinnen und Klienten der Caritas-Tagesstruktur für Suchtkranke werden an einigen Donnerstagen mit selbstgebackenen Kuchen für einen süßen Nachtisch sorgen. Möglich wird das Angebot durch freiwillig Engagierte, die regelmäßig das Essen ausgeben.

Das Angebot richtet sich an Wohnungslose, Menschen mit finanziellen Problemen oder auch Menschen, die sich besonders in dieser Jahreszeit einsam fühlen. "In den vergangenen Jahren ist der HOT-Room sehr gut besucht gewesen. Aus Gesprächen mit den Besucherinnen und Besuchern wissen wir, dass der Bedarf eines solchen Angebots weiterhin hoch ist", erklärt Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. "Ein besonderer Dank geht an unsere Ehrenamtlichen und die Hauswirtschaft von Carisma, denn ohne deren Zusagen wäre ein solches Angebot nicht möglich", ergänzt Caritas-Finanzvorstand Ansgar Erb.

Zwischenzeitlich hatte der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa dank einer größeren Spende den "Pasta-Day" im Haus Jakobsbrunnen, einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe, einrichten können. Dieser endete nun in dieser Woche, bevor jetzt der HOT-Room öffnete. "An den Pasta-Tag können wir nun mit dem HOT-Room nahtlos anknüpfen. Das freut uns besonders, da so die Versorgung unserer Klientinnen und Klienten aufrechterhalten wird. Das ist gerade in dieser Jahreszeit sehr wertvoll", sagt Regionalgeschäftsführerin Susanne Saradj.

Neben dem leiblichen Wohl bleibt aber auch Zeit für wärmende Gespräche. "Das Thema Einsamkeit ist immer weiter verbreitet. Auch hier schafft der HOT-Room Unterstützung, denn hier kann man sich aufhalten, aufwärmen und austauschen", sagt Dr. Juch.

Der HOTRoom hat vom 4. Dezember 2025 bis zu Gründonnerstag, 2. April 2026, jeweils donnerstags von 12 bis 14 Uhr geöffnet. (ci)+++

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