Politische Aufbruchstimmung

Starke Botschaften und Einigkeit: CDU Osthessen stellt Weichen für die Zukunft

Der frisch gewählte CDU Bezirksvorstand
Fotos: Carina Jirsch

04.12.2025 / LAUTERBACH - Mit deutlichen Worten, klaren Botschaften und einem starken Bekenntnis zum ländlichen Raum hat der CDU-Bezirksparteitag in Lauterbach-Wallenrod (Vogelsbergkreis) am Mittwoch ein Signal der Geschlossenheit ausgesendet. Delegierte und Gäste aus ganz Osthessen füllten das Bürgerhaus bis auf den letzten Platz - und sorgten für eine Mischung aus politischer Analyse, klaren Forderungen und Optimismus.



Neben Debatten über innere Sicherheit, medizinische Versorgung und kommunale Verantwortung prägten vor allem die Neuwahlen des Bezirksvorstandes den Parteitag. Die Stimmung: engagiert, kämpferisch - und voller Zuversicht, dass Osthessen auch künftig seine starke Stimme behalten wird.

Ein Treffen mit politischem Gewicht

Schon zu Beginn wurde deutlich, dass sich die CDU Osthessen auf schwierige Zeiten eingestellt hat, aber gleichzeitig ihren Gestaltungsanspruch betont. Fuldas Oberbürgermeister und Bezirksvorsitzender Dr. Heiko Wingenfeld setzte gleich mehrere thematische Punkte und beschrieb die Lage selbstbewusst und präzise: "Es ist mir eine große Ehre, dass so viele Menschen heute hier sind." Er lobte die regionale Stärke und sagte: "Wir haben in Osthessen eine große Vielfalt und eine enge Zusammenarbeit."

In seinen Reden betonte er immer wieder, warum Osthessen Stabilität brauche - politisch, finanziell und strukturell. Besonders deutlich wurde er beim Blick auf die Herausforderungen im Sicherheitsbereich: "Es macht einen großen Unterschied, wer für die innere Sicherheit Verantwortung trägt." Gleichzeitig erinnerte er daran, dass Osthessen traditionell stark zusammenhalte: "Wir sind in Osthessen solidarisch und unterstützen uns gegenseitig."

Wingenfeld: "Wir wollen besser werden"

Auch politische Selbstkritik sparte Wingenfeld nicht aus. Über das Bundestagswahlergebnis sagte er: "Wir sind nicht zufrieden mit dem Wahlergebnis. Wir können uns nicht mit dem zufriedengeben, was wir erreicht haben. Wir wollen besser werden."

Rainer-Hans Vollmöller, Bürgermeister von Lauterbach, sprach gewohnt klar. Seine Worte sorgten im Saal für Aufmerksamkeit: "Wenn wir uns den Zustand in Berlin anschauen, dann stellt sich mein restliches Haar zu Berge." Er appellierte an die Delegierten: "Wir müssen uns viel mehr einschalten und zu Wort melden." Und er erinnerte an die Basis erfolgreicher Politik: "Wahlen gewinnt man durch Sympathie und Kompetenz."

Ein Generalsekretär, der deutliche Worte fand

Viel Applaus erhielt auch CDU-Generalsekretär Leopold Born, der die Region ausdrücklich lobte: "Ich bin gerne in Osthessen." Er bezeichnete die CDU als "Kommunalpartei Nummer Eins in Hessen." Besonders kämpferisch wurde er beim Thema Extremismus. "Wer den politischen Kampf gegen Extremisten führen möchte, kann sich nicht gegen die stärkste Partei aus der Mitte stellen."

Mit Blick auf die bundespolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre sagte er: "Ich bin dankbar für und stolz auf unsere Union. Wir wollen überall mehr Einfluss gewinnen." Sein Appell: engagierte Kampagnen, starke Strukturen und klare Botschaften.

Die Wallenröder Erklärung: Krankenhausversorgung im Fokus

In einem eigenen Tagesordnungspunkt befasste sich der Parteitag mit der "Wallenröder Erklärung zur Krankenhausversorgung in Osthessen". Die CDU bekräftigte darin ihre klare Haltung: Osthessen brauche eine wohnortnahe, stabile medizinische Versorgung. Die kommunalen Träger stünden jedoch unter wachsendem Druck, weil das Prinzip der dualen Krankenhausfinanzierung längst nicht mehr funktioniere.

Wingenfeld formulierte es unmissverständlich: "Es wird immer schwerer, die finanziellen Lasten zu tragen, die mit den Herausforderungen eines Krankenhauses verbunden sind." Mit der Erklärung fordert die CDU die Landes- und Bundesregierung auf, die Finanzierung dauerhaft zu sichern und ländliche Regionen nicht zu übergehen.

OSTHESSEN|NEWS wird ausführlich über die Wallenröder Erklärung berichten.

Höhepunkt: Neuwahlen und einstimmige Wiederwahl

Besonders emotional wurde es, als der neue - und gleichzeitig alte - Bezirksvorsitzende gewählt wurde. Wingenfeld wurde ohne Gegenstimme bestätigt. Der Saal reagierte mit stehenden Ovationen. Sein kurzes Statement war eindrucksvoll und schlicht: "Ich bedanke mich sehr für das Vertrauen und nehme die Wahl an."

Neben ihm wurden zahlreiche weitere Positionen im Bezirksvorstand besetzt. Unter anderem wählten die Delegierten Tamara Pfaff, Alexandra Weirich, Michael Reul und Gunther Sachs zu stellvertretenden Vorsitzenden. Dietmar Krist wurde Schriftführer, Christina Algeier Mitgliederbeauftragte. Außerdem wurden mehr als zehn Beisitzerinnen und Beisitzer aus allen osthessischen Kreisen gewählt. (Constantin von Butler) +++

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