Strecke weiterhin voll gesperrt!

Mit Papier beladener LKW steht lichterloh in Flammen: Großbrand auf der A66

Die Freiwillige Feuerwehr Langenselbold im Einsatz auf der A66.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Langenselbold

04.12.2025 / LANGENSELBOLD - Bereits aus großer Entfernung waren die schwarzen und dichten Rauchsäulen zu erkennen! Auf der A66 stand ein Lkw lichterloh in Flammen. Dieser war offenbar mit Papier beladen. Die Feuerwehr wurde am Mittwochmittag auf die A66 zwischen Langenselbold und Gründau (Main-Kinzig-Kreis) zu dem Großbrand alarmiert.



"Als wir ankamen, stand die Zugmaschine schon in Flammen. Der Hänger konnte rechtzeitig abgekoppelt werden und war daher nicht betroffen", sagte der Pressesprecher der Feuerwehr Langenselbold, Dennis Ernst, gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

"Ein weiteres akutes Problem ist, dass der Dieseltank durch die starke Hitzeentwicklung beschädigt wurde und aufgerissen ist. Dadurch ist eine große Menge Diesel in das Wasserschutzgebiet gelangt. Wir haben bereits erste Maßnahmen ergriffen, um den weiteren Austritt zu begrenzen. Die untere Wasserbehörde sowie eine Fachfirma sind auf dem Weg zur Einsatzstelle, um den verbleibenden Kraftstoff fachgerecht abzupumpen. Anschließend wird gemeinsam entschieden, welche weiteren Schritte notwendig sind - beispielsweise, ob der betroffene Bereich ausgebaggert werden muss", ergänzte er.

Am Abend schreibt das Polizeipräsidium Südosthessen in einer offiziellen Pressemitteilung: "Seit dem Mittag ist die Autobahn 66 in Fahrtrichtung Fulda bereits voll gesperrt und ein Ende ist noch nicht in Sicht: Grund hierfür ist ein in Brand geratener LKW in Höhe des Flugplatzes, wo zur Stunde immer noch Nachlöscharbeiten stattfinden. Das Gespann, so die bisherigen Erkenntnisse, war gegen 11.45 Uhr zwischen den Anschlussstellen Langenselbold und Gründau-Rothenbergen unterwegs, als während der Fahrt Rauch aus der Ladefläche des Zugfahrzeugs drang und dieses kurz darauf in Vollbrand stand. Der 49-jährige Fahrer stoppte den Truck auf dem Seitenstreifen und koppelte schnell den Anhänger ab, wodurch ein Übergreifen der Flammen auf diesen verhindert wurde. Verletzt wurde niemand."

Die Löscharbeiten gestalteten sich jedoch schwierig. Die Ladung aus gepresstem Altpapier und Kartonage musste mit einem Teleskoplader Stück für Stück entladen werden. "Die Brandlast war enorm und nur schwer abzulöschen", so die Polizei. Die Folge: ein kilometerlanger Stau. Alle Fahrzeuge im Rückstau wurden nach und nach rückwärts ausgeleitet. Wegen der starken Rauchentwicklung kam es auch auf der Gegenfahrbahn zu Sichtbehinderungen - ein BMW prallte dort gegen 13.30 Uhr in die Mittelleitplanke und flüchtete.

Neben dem völlig ausgebrannten Zugfahrzeug sorgte die Brandlast auch dafür, dass die Fahrbahn, die Leitplanke und ein angrenzender Wildschutzzaun in Mitleidenschaft gezogen wurden. Zudem lief aus dem Tank des MAN-Lastwagens eine noch unbekannte Menge an Dieselkraftstoff aus, der ins angrenzende Erdreich gelangte. Die zuständigen Behörden wurden dahingehend bereits informiert.

Die Strecke ist im Zuge der Löscharbeiten weiterhin voll gesperrt, die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer auch am Abend noch die Einsatzstelle weiträumig zu umfahren. Im Einsatz waren rund 25 Einsatzkräfte der Feuerwehr Langenselbold und Hanau. Warum das Feuer ausbrach, ist bislang noch weitgehend unklar. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf mindestens 200.000 Euro. Das Zugfahrzeug und der Anhänger sind bereits abgeschleppt worden. Die Beamten suchen außerdem Zeugen zum flüchtigen BMW. Hinweise bitte an die Polizeiautobahnstation Südosthessen unter 06181/9010-0. (kg/ems/pm) +++

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