Krankenhausentwicklung in Andenregion

"Ein Märchen aus Peru" - Spannender Vortrag im Klinikum

"Ein Märchen aus Peru" - so war ein Vortrag im Klinikum Fulda am Dienstagabend überschrieben. Dabei handelte es sich um die reale Geschichte der Gründung und Entwicklung eines Krankenhauses in einer armen Andenregion, die kaum Zuhörer kaltließ.
Fotos: Erik Spiegel

03.12.2025 / FULDA - "Ein Märchen aus Peru" - so war ein Vortrag im Klinikum Fulda am Dienstagabend überschrieben. Dabei handelte es sich um die reale Geschichte der Gründung und Entwicklung eines Krankenhauses in einer armen Andenregion, die kaum Zuhörer kaltließ.



Dr. Klaus-Dieter John hat gemeinsam mit seiner Frau Martina in der abgelegenen Provinz Apurimac eine medizinische Einrichtung installiert, die in der gesamten Andenregion ihresgleichen sucht. Klinikarzt Andreas Warkentin würdigte John als "Mann, der das Gebot der Nächstenliebe in die Tat umgesetzt hat". Warkenin wird John folgen und an seiner Klinik als einziger Neurochirurg in dem peruanischen Bundesstaat tätig sein. John selbst bekannte sich eindringlich zu seiner christlichen Motivation, in den Anden medizinische Hilfe anzubieten. John berichtete, dass er schon zu den Zeiten Peru besuchte, als dort die Terrororganisation "Leuchtender Pfad " für Unsicherheit sorgte.

Aber schon da fiel ihm auf, dass in den ländlichen Gebieten des lateinamerikanischen Landes die medizinische Versorgung ungenügend war. Inspiriert durch die Bibel entschloss er sich, vom thüringischen Tabartz nach Peru umzuziehen und fand in der Provinz Apurimac fernab der Hauptstadt Quito einen Ort, an dem Hilfe besonders nötig erschien. Fleißig sammelte er Spenden in Europa und den USA, mit wenig mehr als seiner Überzeugung im Gepäck. Dabei hatte John Ansprüche: "Wir wollten keine ausrangierten Geräte, sondern Hightech für die Armen". Seine Hartnäckigkeit wurde belohnt. 2005 kam der deutsche Botschafter zum Spatenstich für das Diospi Suyana. Der glaubensfeste John fand Gleichgesinnte wie den Architekten, der ohne Entgelt das Gebäude plante. Einen Draht fand er auch zur peruanischen Präsidentengattin, die das Projekt förderte. So gelang es schließlich, in den Anden eines der modernsten Krankenhäuser Südamerikas zu errichten, zu dem Patienten oft bis zu 20 Stunden Fahrt auf sich nehmen.

Auch für die Kultur wird einiges getan. Seit 2023 gibt es dort ein Musikfestival, "das größte Zeltlager Lateinamerikas", wie John erklärte. Seinen eigenen Beitrag wollte John aber nicht zu hoch hängen: "Wir sind überzeugt, dass Jesus Christus der Architekt unseres Krankenhauses ist". (Bernd Götte) +++

X