Was Sie jetzt wissen müssen

Auch Osthessen bereitet sich auf die Vogelgrippe vor

Einsatzkräfte der Feuerwehr entsorgen verendete Kraniche in einem Container. Am Stausee Kelbra gibt es einen Ausbruch der Vogelgrippe.
Foto: picture alliance/dpa | Matthias Bein

24.10.2025 / REGION - Die Vogelgrippe grassiert aktuell in mehreren Bundesländern - auch in Hessen gibt es jetzt mehrere Verdachtsfälle. Besonders Kraniche, die derzeit nach Süden ziehen, sind betroffen. Auch in unserer Region bereiten sich die Veterinärämter vor. In Wildeck-Obersuhl (Kreis Hersfeld-Rotenburg) findet am Montag eine Suchaktion nach toten Zugvögeln statt.



Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat nach Analysen das Virus vom Typ H5N1 bestätigt und inzwischen die offizielle Risikoeinstufung für Wildvögel und Geflügelhaltungen von "niedrig" auf "hoch" geändert: "Aufgrund der gegenwärtig starken Zugaktivität von Kranichpopulationen und anderen Wildvögeln, muss mit einer weiteren, möglicherweise großflächigen Ausbreitung von HPAIV-Infektionen in der nächsten Zeit gerechnet werden", heißt es in der Experten-Einschätzung.

Wo immer möglich, werden die toten Kraniche geborgen und entfernt, damit sich andere Wildvögel sowie Aasfresser nicht infizieren, erklärt der Naturschutzbund (NABU). Hauptverbreitungsquelle für das Vogelgrippevirus sind Fäkalien. Der NABU appelliert daher an alle Naturfreunde, aktuell vom Besuch der Kranichrast- und -schlafplätze abzusehen, um die unabsichtliche Verbreitung über Kotreste zu verhindern.

So wirkt die Vogelgrippe

Wer tote Kraniche oder andere Wildvögel findet, sollte die Behörden umgehend informieren. Eine unmittelbare Ansteckungsgefahr für Menschen besteht nicht, solange die Vögel nicht berührt werden. Wenn Menschen sich anstecken, äußert sich das etwa in der Form einer Bindehaut-Entzündung oder einer leichten Grippe. Bei Tieren ist das Virus deutlich aggressiver und bei Vögeln führt es meist zum Tot.

Ganz wichtig ist laut Bernd Petri vom NABU Hessen: "Die Hunde an der Leine halten und nicht zu den toten Vögeln oder auch in den Kot lassen", wie er der Hessenschau berichtet. Denn auch sie können sich laut dem Experten infizieren. Füchse, Marder und Hunde können an der Vogelgrippe demnach sogar sterben. Das gelte es, zu vermeiden.

Verbraucher müssen sich keine Sorgen machen

In der Landwirtschaft sind besonders Geflügelbetriebe - etwa mit frei laufenden Hühnern - betroffen. Im Ausbreitungsfall müssen für die Tiere Ställe gefunden werden, in denen sie sicher eingesperrt werden können. Es geht darum, Ansteckungen und somit große wirtschaftliche Schäden zu verhindern. Verbraucher müssten sich aber keine Sorgen machen, so Petri.

Wenn Sie tote Vögel finden, fassen Sie diese nicht an und informieren Sie die Gemeinde, in der Sie den Fund gemacht haben. (Moritz Bindewald) +++

In der Landwirtschaft sind besonders Geflügelbetriebe betroffen.
Symbolbild: Pixabay
Aktuell fliegen die Kraniche in Scharen nach Süden.
Symbolbild: Pixabay

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