Moritz Pappert zur Bürgergeld-Reform

Knallhart wie in der Schule: Wer das Jobcenter schwänzt, wird endlich bestraft

Die Zeiten der Faulenzer könnten nun endlich vorbei sein.
Symbolbild: Maurice Schumacher

10.10.2025 / KOMMENTAR - Jetzt greift die Regierung knallhart durch: Nach wochenlangen Verhandlungen konnten sich CDU und SPD am Donnerstag einigen. Die neue Grundsicherung soll das bisherige Bürgergeld ablösen. Der Fokus: Arbeitsvermittlung statt Arbeitsverdrängung - das Bürgergeld ist Geschichte.


Konkret sind härtere Sanktion geplant: Wer gegen die Regeln der Jobcenter verstößt, einen Termin nicht wahrnimmt oder eine Arbeitsaufnahme verweigert, wird bestraft. Und die Regierung will jetzt konsequent durchgreifen. Wer einen Termin beim Jobcenter schwänzt, dem werden die Bezüge um bis zu 30 Prozent gekürzt. Beim zweiten Termin um weitere 30 Prozent. Wer drei Termine schwänzt, dem werden die Leistungen komplett gestrichen.

Die Zeiten der Faulenzer könnten nun also endlich vorbei sein. Lange genug haben sich zu viele Langzeitarbeitslose dank der Ampel-Regierung ausruhen können. Ganze 563 Euro gabs hier jeden Monat. Ohne Arbeit. Ganz bequem vom Sofa aus. Damit ist jetzt Schluss.

Die Sanktionen sind ein Zeichen

Die neuen harten Sanktionen sind ein gutes Zeichen. Für die, die unser Land am Laufen halten. Für alle die, die jeden Morgen aufstehen, sich aus dem Bett quälen, um Brötchen zu backen, als Handwerker im Notfall zur Stelle sind, in Uniform für unsere Gesundheit und Sicherheit da sind und für viele, viele mehr.

Die Sanktionen sind aber auch ein Zeichen, für alle, die sich jeden Morgen im Bett nochmal rumdrehen. Für alle, die sich Sofa statt Schuften auf die Fahne geschrieben haben. Und für alle, die die Einstellung haben: "Ich muss doch nicht arbeiten gehen, wenn ich ohne Arbeit 563 Euro im Monat bekomme. Das reicht mir doch. Das ist doch viel bequemer."

Genau da lag immer der Fehler. Für den einzelnen mag es oftmals reichen. Aber wer diese Einstellung hat, darf nicht noch belohnt werden. Beim Arbeiten geht es doch nicht alleine darum, genug Geld für sich zu verdienen. Hinter Arbeit steckt ja auch, dass man einen Dienst für die Gesellschaft tut - und eben unser Land am Laufen hält. Das stärkt den Gemeinschaftsgedanken, der bei vielen Deutschen leider verloren gegangen zu sein scheint.

Klar ist aber, dass es eben auch Härtefälle gibt. Menschen, die zwar wollen, aber aus berechtigten Gründen nicht arbeiten können. Weil sie alleinerziehend sind oder ihre Angehörigen pflegen. Hier war das Bürgergeld für viele die Rettung vor der Armut.

Im Wahlkampf warb die CDU mit dem Slogan "Leistung muss sich wieder lohnen". Das Durchgreifen ist ein Schritt in genau diese Richtung. Jetzt zeigt die Koalition, dass es sich eben nicht lohnt, auf der faulen Haut zu liegen. Ich bin sicher: Die Sanktionen und besonders die Streichung der Bezüge werden Wirkung zeigen. "Wer nicht mitmacht, wird es schwer haben", bringt es Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) auf den Punkt. Jetzt bleibt abzuwarten, wie schwer es wirklich wird. (Ein Kommentar von Moritz Pappert) +++

Ganze 563 Euro Bürgergeld gab es für viele jeden Monat - ohne Arbeit
Symbolbild: Pixabay
O|N-Reporter Moritz Pappert
Foto: Carina Jirsch

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