Mit 14 Kindern
GlücksSchmiede startet ins zweite Schuljahr
Fotos: GlücksSchmiede Rhön e.V.
15.09.2025 / DIPPERZ -
Die freie Grundschule GlücksSchmiede startet mit 14 Kindern in ihr zweites Schuljahr mit ihrem "zukunftsweisenden pädagogischen Ansatz", wie sie selbst in einer Presseerklärung schreibt. In der ehemaligen Gastwirtschaft "Jägerheim" in Dipperz ist eine Schule entstanden, in dem Kinder nicht nur lernen, sondern sich "frei entfalten, mitgestalten und Verantwortung übernehmen dürfen – ein pädagogischer Ansatz, der im Landkreis Fulda und ganz Osthessen bislang einzigartig ist".
Die gemeinnützige GlücksSchmiede verfolgt ein reformpädagogisches Schulkonzept, das auf die individuellen Stärken und Potenziale der Kinder eingehen will. Dabei stehen eigenverantwortliches Lernen, praktische Erfahrungen und soziale Kompetenzen im Vordergrund. "Kinder entfalten ihr volles Potenzial nur dann, wenn sie den nötigen Freiraum bekommen", erklärt Schulleiterin und Gründungsmitglied Frederike Vogt. Anstelle von Frontalunterricht erleben die Kinder Freiarbeitsphasen in ihrem eigenen Lerntempo. Die Wahl der Lerninhalte erfolgt flexibel – je nach Entwicklungsstand, Interessen und Talenten.
Vorstand und Gründungsmitglied Thorsten Vogt betont die zentrale Bedeutung von Verantwortung im pädagogischen Alltag der Schule: "In der GlücksSchmiede lernen Kinder von Anfang an, dass sie etwas bewirken können. Wir haben diese Schule gegründet, weil wir überzeugt sind: Kinder wachsen, wenn man ihnen etwas zutraut. Verantwortung ist kein Ziel am Ende der Schulzeit – sie beginnt am ersten Tag. Wer früh erlebt, dass seine Entscheidungen zählen, geht später selbstbewusst und eigenständig durchs Leben – auch im Berufsleben."
Das pädagogische Fundament basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Neurobiologie – unter anderem inspiriert durch die Arbeiten des Hirnforschers Gerald Hüther. Projektorientiertes, forschendes und sinnhaftes Lernen fördert dabei die Begeisterung und Motivation der Kinder, sich mit ihrer Umwelt aktiv auseinanderzusetzen, besonders auch in der Natur.
"Gerald Hüther hat uns gezeigt, dass nachhaltiges Lernen nur dort entsteht, wo Begeisterung und Beziehung aufeinandertreffen. Genau das setzen wir in der GlücksSchmiede um – wir schaffen Räume, in denen Kinder nicht funktionieren müssen, sondern sich entfalten dürfen. Hinter dem Stress liegt das Talent", so Evolutionspädagogin und Lernbegleiterin Lisa Zipper.
Darüber hinaus orientiert sich das Miteinander an den vier Grundwerten von Jesper Juul: Gleichwürdigkeit, Integrität, Authentizität und Verantwortung. Diese Werte prägen sowohl die Haltung der Pädagogen gegenüber den Kindern als auch das tägliche Schul- und Gemeinschaftsleben.
Erkenntnisse aus dem ersten Schuljahr
"Schon im ersten Schuljahr zeigten sich die positiven Auswirkungen des pädagogischen Konzepts deutlich: Die Kinder entwickelten nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern auch Selbstvertrauen, Eigenverantwortung und soziale Stärke. Viele von ihnen blühten in der freien, ermutigenden Lernatmosphäre sichtbar auf", ziehen die Verantwortlichen in der Presseerklärung Bilanz.Auch von Seiten der Eltern falle die Rückmeldung durchweg positiv aus. Besonders geschätzt werde die individuelle Begleitung, die liebevolle Lernumgebung und die vertrauensvolle Kommunikation zwischen Schule und Familien. Immer wieder würden Eltern berichten, dass ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen und sich mit ihren Interessen und Fähigkeiten ernst genommen fühlen. (pm/ms) +++