Leuchtturmprojekt gestartet
Meilenstein für digitale Souveränität - Bedeutender Spatenstich
Fotos: Marvin Myketin
13.09.2025 / EICHENZELL -
Der Startschuss für Osthessens erstes Großrechenzentrum ist gefallen: Mit dem feierlichen Spatenstich am Freitagmorgen beginnt in der Smart City Eichenzell ein Projekt, das die digitale Zukunft Hessens und Deutschlands entscheidend prägen wird. "Hier entsteht nicht nur ein Rechenzentrum. Hier entsteht ein Symbol für eine neue digitale Ära: leistungsstark, unabhängig und klimafreundlich", betonte Manuel Bittorf, Geschäftsführer von rhöncloud.
Das neue Rechenzentrum der rhöncloud bietet Unternehmen, Kommunen und KRITIS-Einrichtungen eine digitale Heimat, die Sicherheit, Verfügbarkeit und regionale Nähe vereint. Die Bandbreite reicht von einzelnen Höheneinheiten über High-Density-Racks mit bis zu 50 kW IT-Last bis hin zu vollständig isolierten Serverbereichen. Alle Lösungen basieren auf nachhaltiger Energieversorgung und werden in einer hochverfügbaren, mehrfach zertifizierten Umgebung realisiert. Individuelle Anfragen an Rechenzentrumskapazitäten lassen sich durch das Modulare Konzept der rhöncloud jederzeit umsetzen.
Grundstein für digitale Zukunft
"Osthessen entwickelt sich mit diesem Projekt zu einem Leuchtturm für sichere, nachhaltige und souveräne Dateninfrastruktur. Mit dem heutigen Spatenstich legen wir nicht nur den Grundstein für ein neues Rechenzentrum, sondern für die digitale Zukunft unserer Region - und weit darüber hinaus", betonte Manuel Bittorf, Geschäftsführer der rhöncloud GmbH, "Was hier entsteht, stärkt Hessens Innovationskraft, fördert die Unabhängigkeit Deutschlands und setzte ein sichtbares Zeichen dafür, dass Datensouveränität, Klimaschutz und technologische Spitzenleistung Hand in Hand gehen können." Auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück wird das Rechenzentrum entstehen, das eine Leistung von drei bis vier Megawatt und Kapazität für bis zu 250 Serverracks bieten wird. Die hessische Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) wird das Projekt außerdem in ihre Rechenzentrums-Gesamtstrategie integrieren. Hans-Georg Ehrhardt-Gerst, der die Standortleitung der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung in Hünfeld innehat, war sichtlich erfreut über den Start des Projekts: "Wir sind glücklich und stolz, dass wir als HZD hier mitwirken dürfen. Es sprechen viele gute und strategische Gründe dafür, dass wir das tun, nämlich, dass wir damit in unserem Rechenzentrum einen Kapazitätsengpass beseitigen und auf der anderen Seite, und das ist nicht unerheblich, nach den Maßgaben des Bundesamtes für Sicherheit und Informationstechnik die sogenannte Georedundanz herstellen." Das HZD in Hünfeld arbeite sehr intensiv an der Digitalisierung der hessischen Justiz, insbesondere an der Digitalisierung der elektronischen Akte für Gerichte und Staatsanwaltschaften. "Wir brauchen leistungsfähige Rechenzentrumskapazitäten, auch im Bereich künstlicher Intelligenz, denn auch das macht vor der Verwaltung nicht Halt", betonte er, "Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Partner war für uns dann der Anlass zu sagen, wir planen zusammen. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit."
"Digitalisierung und Nachhaltigkeit - Hand in Hand"
Louisa Solonar-Unterasinger, Chief Information Officer (CIO) und Bevollmächtigte für E-Government und Informationstechnologie des Landes Hessen, bezeichnete das Projekt als "Grundlage für moderne Kommunikation, sichere Datenverarbeitung, Innovation, Wissenschaft und Verwaltung". Sie erklärte. "Rechenzentren sind heute nicht mehr Orte für Datenspeicherung, sondern sie stehen auch für Fragen der Energieeffizienz und der Nachhaltigkeit. Klimaschutz und Digitalisierung dürfen nicht getrennt voneinander gebracht werden, daher bin ich begeistert, dass die Planung hier von Beginn an auf ressourcenschonende Konzepte gesetzt hat." Im neuen Rechenzentrum werde es nämlich einen anderen Kühlmechanismus geben. Anders als in anderen Großrechenzentren, wo das ganze Gebäude gekühlt wird, setze man in Eichenzell auf punktuelle Kühlung. Gekühlt wird nur das, was gerade in Verwendung ist. "Auch, dass ein Großteil der Energie aus dem Solarpark in der unmittelbaren Nachbarschaft kommt, zeigt, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit durchaus Hand in Hand gehen könne", betonte sie."Ich bin schon ein paar Tage Landrat in dieser herrlichen Region, aber bei so einem Spatenstich war ich bisher noch nicht. Ein Datenzentrum von dieser Größe ist für die Region etwas ganz Besonderes", erklärte Landrat Bernd Woide, "Es ist natürlich zunächst mal ein Wagnis, dass man etwas ganz Neues macht, zumal in einer Region, die man damit noch nicht verbindet. Aber ich glaube, es ist der richtige Ansatz. Also viel Erfolg und Gottes Segen."