Caritas feiert Jubiläum
25 Jahre Haus Jakobsbrunnen: Starkes Zeichen gegen Wohnungslosigkeit
Fotos: Marvin Myketin
12.09.2025 / FULDA -
Ein Vierteljahrhundert voller Einsatz, Hoffnung und Menschlichkeit: Am bundesweiten Tag der Wohnungslosen hat der Caritasverband Fulda ein starkes Zeichen gesetzt. Seit 25 Jahren öffnet das Haus Jakobsbrunnen seine Türen für Menschen in Not - und bietet nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch ein Stück Würde und neue Perspektiven.
Die Idee für die Einrichtung entstand Ende der 80er Jahre. Der damalige Geschäftsführer Heinz Wüllner und Fachkraft Ronald Ilius wollten aus den Notstellen wie Bahnhofsmission und Tagesstätte eine umfassende Hilfe entwickeln. Ursprünglich sollte die ehemalige Gaststätte "Bierbrunnen" in der Kronhofstraße umgebaut werden. Doch wegen der maroden Substanz entschied man sich für einen Neubau - unter Einbeziehung von Denkmalschutz und Archäologie. Nach anfänglicher Skepsis im Wohnumfeld stimmten die Anwohner schließlich zu.
Ein Haus mit Auszeichnung
Im August 2002 erhielten die Architekten Sichau und Walter für den mutigen Bau inmitten eines gutbürgerlichen Viertels den Architekturpreis. Das Haus Jakobsbrunnen wurde so zu einem Symbol dafür, dass Hilfe für Wohnungslose nicht an den Rand gedrängt werden muss, sondern mitten in die Gesellschaft gehört.
Breites Angebot für Menschen in Not
Heute bietet das Haus Jakobsbrunnen ein umfassendes Hilfsnetz: vom stationären Wohnheim über Fachberatung und ambulant betreutes Wohnen bis hin zum Café Jakobsbrunnen als Begegnungsstätte. Fachkräfte und Ehrenamtliche arbeiten hier Hand in Hand. Caritasdirektor Dr. Markus Juch betonte in seinem Grußwort: "Ohne die stabile Finanzierung dieser Angebote hätten viele Menschen den Weg in eine eigene Wohnung, einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung und gesellschaftlicher Teilhabe nicht geschafft. Unerlässlich ist darüber hinaus auch die Kooperation mit Stadt und Landkreis Fulda, die wir seit Jahren als sehr konstruktiv, unkompliziert und wertschätzend erleben. Danken möchte ich auch dem Bistum Fulda, welches die zahlreichen zusätzlichen Angebote und Projekte im Haus Jakobsbrunnen regelmäßig mit Kirchsteuermitteln unterstützt." Feste Traditionen, starke Partner
Geschäftsführerin Susanne Saradj hob die regelmäßigen Angebote hervor - von der Weihnachtsfeier über kostenlose Frisörtermine bis zum traditionellen Gänseessen am Martinstag. Auch das Projekt "Caritas HOTRoom" hat sich in den Wintermonaten fest etabliert. "Schlussendlich dankte Susanne Saradj auch den zahlreichen Spendern und Spenderinnen", heißt es im Bericht.
Feier mit Gästen und Kulturprogramm
Bereichsleiterin Janina Wübbelsmann begrüßte zur Jubiläumsfeier zahlreiche Gäste, darunter den Vorstand des Diözesancaritasverbandes mit Ansgar Erb, Stadtpfarrer Stefan Buß, Stadtrat Franz-Josef Heimann und Vertreterinnen des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen. Ein christlicher Impuls von Prälat Christof Steinert eröffnete den offiziellen Teil, gefolgt von einem Grußwort der Stadt und einem Vortrag von Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn zur Wohnungslosigkeit. Abgerundet wurde die Feier mit einer Vernissage aus einem Kreativ-Workshop von Künstlerin Farina von RAVENWOODPouring sowie Livemusik von Michael Knubbe. 25 Jahre Entwicklung im Überblick
Die Chronik zeigt, wie die integrierte Wohnungslosenhilfe stetig gewachsen ist: von den ersten Fachberatungsstellen Mitte der 80er über den Ausbau des ambulanten betreuten Wohnens bis hin zur Betreuung von Obdachlosenunterkünften im Auftrag der Stadt Fulda. Heute steht das Haus Jakobsbrunnen sinnbildlich für 25 Jahre engagierte Hilfe – und für eine Zukunft, in der niemand vergessen wird. (Constantin von Butler) +++