Bekannt aus Polizeiruf 110
Er war der ewige Dorfpolizist: Horst Krause ist tot
Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa
08.09.2025 / BERLIN -
Horst Krause mit Hund im Beiwagen auf seinem alten Motorrad: Den Schauspieler verbinden viele Zuschauer mit dem Dorfpolizisten im Brandenburger «Polizeiruf». Es war die Rolle seines Lebens.
Er verkörperte bodenständige, liebenswerte Figuren und wurde so zum Publikumsliebling: Der aus der Krimireihe «Polizeiruf 110» bekannte Schauspieler Horst Krause ist tot. Er starb bereits am Freitag im Alter von 83 Jahren in einem Seniorenheim in Teltow bei Berlin, wie seine Familie am Montag dem RBB mitteilte. Seine prominenteste Fernsehfigur hieß wie er: Horst Krause wurde als kugeliger und brummiger Dorfpolizist Horst Krause bekannt. Fernsehzuschauer mochten den Schauspieler, wie er mit seinem Hund als Sozius auf einem alten Motorrad durch Brandenburg fuhr oder durch die warmherzig erzählten Geschichten polterte. Neben dem «Polizeiruf» gab es auch den ARD-Ableger «Polizeihauptmeister Krause». Darin ging es um das Privatleben des Dorfpolizisten, also um «Hotti» und seine Schwestern Elsa und Meta, die einen Gasthof in dem fiktiven Ort Schönhorst betreiben.
Schon zu DDR-Zeiten bekannt
Krause wurde 1941 in der Nähe von Danzig geboren, später wuchs er im brandenburgischen Ludwigsfelde auf, in der Schule soll er der Klassenclown gewesen sein. Ursprünglich lernte er den Beruf des Drehers und studierte dann an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide. Er spielte am Landestheater Parchim, am Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und am Staatsschauspiel Dresden.Bereits zu DDR-Zeiten war er im Fernsehen zu sehen, etwa in «Der Staatsanwalt hat das Wort». Nach dem Mauerfall wurde er 1993 durch die Komödie «Wir können auch anders...» bekannt, Regie führte Detlev Buck.
«Schauspieler des Volkes, der Bühne, der Herzen»
Der Schauspieler Roman Knizka, dem Krause ein Mentor war, hatte sich schon am Wochenende vor der offiziellen Todesmeldung emotional von dem TV-Star verabschiedet. «Du warst ein Asket, wenn du wolltest, ein Berserker, wenn du musstest. Ein Schauspieler des Volkes, der Bühne, der Herzen. Ein Mentor, ein Genießer, einer der forderte und einer, der erfüllte», schrieb er auf Instagram. Er fügte an: «Deine Witze waren prätentiös, dein Spiel nicht. Hab viel gelernt durch dich. Ich danke dir ewig.» Was es mit dem Namen auf sich hatte
Im «Polizeiruf» spielte Krause mit Kolleginnen wie Jutta Hoffmann und Imogen Kogge. Mit dem Dorfpolizisten traf der Sender einen Nerv beim Publikum - für ihn selbst war es eine Rolle zum Ausleben, wie er sagte. Seine Kollegin Maria Simon fand: «Mit ihm kann man hervorragend lachen und sich auch gut fetzen.» Warum Krause so hieß wie er selbst, hat der Schauspieler einmal in einem Interview erklärt: «Erfunden und benannt hat die Figur der Regisseur Bernd Böhlich. Ich habe ihn mal gefragt, warum der Polizist so heißt wie ich selber, da hat er geantwortet "Du siehst aus wie Krause, und der Polizist sieht auch aus wie Krause – warum sollen wir da den Namen ändern?".»
Der RBB ändert zur Erinnerung an Krause sein Fernsehprogramm. Am Abend soll ein Nachruf ausgestrahlt werden; am Freitag folgt eine lange Horst-Krause-Nacht. (Caroline Bock und Torsten Holtz, dpa) +++