Inhaber bietet weiterhin Service und Garantie
Aus für den "Fahrrad-Keller": "Ich gehe mit lachendem und weinendem Auge"
Fotos: Rene Kunze
05.09.2025 / FULDA -
Auf dem Weg in die Fuldaer Innenstadt konnte man ihn erblicken und ein Blick auf seine Waren werfen: der "Fahrrad-Keller" an der Ecke der Petersberger Straße. Nach 55 Jahren schließt der Laden. Inhaber Frank Kaiser verabschiedet sich jetzt nach 15 Jahren von dem Geschäft: "Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge."
Kaiser präsentiert gegenüber OSTHESSEN|NEWS zweierlei Gründe, warum der Laden Ende des Jahres schließt: "Zum einen haben wir eine Kündigung erhalten. Zum anderen bin ich bereit für die Rente, aber ich hätte wahrscheinlich nächstes Jahr von selbst aus geschlossen, deshalb macht das eine Jahr auch keinen großen Unterschied mehr." Der Vorteil: die Fahrradbranche steigt weiter an. "Es werden immer mehr Mitbewerber", bestätigt Kaiser.
Die Nachricht der Schließung erreichte den Inhaber erst vor knapp sechs Wochen - genauso überrascht war die Kundschaft von der Schließung. "Viele meiner Kunden waren sehr enttäuscht, da es auch sehr plötzlich kam." Aber Kaiser hat für sie ein besonderes Angebot: "Ich werde aber die nächsten zwei bis drei Jahre weiterhin für meine Kunden, die E-Bikes oder Fahrräder bei mir gekauft haben, den Service erhalten. So können sich alle sicher sein, dass auch die Garantie gewährleistet wird." Trotz der kommenden Rente wird sich Kaiser also erstmal nicht von den Zweirädern verabschieden. Seine Sorge formuliert er wie folgt. "Viele Fahrradhändler bedienen nur noch ihre eigenen Kunden. Da haben viele die Angst, keinen Service mehr zu bekommen, wenn sie das Fahrrad bei mir kaufen. Aber das wird nicht der Fall sein, für die nächsten paar Jahre stehe ich allen noch mit Rat und Tat zur Seite." Der Inhaber selbst steht dem Abschied mit gemischten Gefühlen gegenüber: "Auf der einen Seite gibt es sehr viele nette und sympathische Kunden, es gibt aber auch Kunden, bei denen ich mir oft gedacht habe: Muss ich mich wegen so jemandem jetzt aufregen?"