EU-Handlungsfähigkeit ist Überlebensfrage!
Hessen-Empfang mit 400 Gästen - MP Rhein: "Zeit der Komfortzonen ist vorbei"
Fotos: Hessische Landesvertretung Brüssel
04.09.2025 / BRÜSSEL -
"Die Zeit der Komfortzonen ist vorbei", sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) beim traditionellen Jahresempfang in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel. Der Regierungschef hat in einer Grundsatzrede die großen Herausforderungen betont, vor denen Europa derzeit steht.
Unter den Gästen in der hessischen Landesvertretung in Brüssel waren Botschafterinnen und Botschafter zahlreicher Staaten, außerdem ranghohe Vertreterinnen und Vertreter des Europäischen Parlaments, des Rates und der Europäischen Kommission sowie zahlreiche Gäste aus dem Hessischen Landtag, der Wirtschaft und den europäischen Regionen. Der Jahresempfang stand in diesem Jahr im Zeichen der Chancen und Herausforderungen Europas.
Ministerpräsident: Handlungsfähigkeit ist Europas Überlebensfrage
Bereits im Jahr 1989 wurde die Landesvertretung des Landes Hessens bei der Europäischen Union in Brüssel eingerichtet. Sie ist dem Bereich des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung unterstellt. Hessen ist damit direkt dort präsent, wo entscheidende europäische Weichenstellungen vorgenommen werden, sodass die Landesregierung unmittelbar über Entwicklungen in den EU-Institutionen informiert werden kann. Seit Mai 2013 ist die Vertretung im Mehr-Regionen-Haus in der Rue Montoyer 21 untergebracht – im Europaviertel Brüssels, nur wenige Gehminuten von Europäischem Parlament, EU-Kommission, dem Rat sowie dem Ausschuss der Regionen entfernt.
Europaminister: Wer die Regionen schwächt, schwächt Europa
Europaminister Manfred Pentz warb in seiner Rede für starke Regionen in einem starken Europa: "Europa darf kein fernes Brüsseler Konstrukt sein. Europa lebt in seinen Regionen und den Menschen vor Ort. Wer die Länder und die Regionen stärkt, der stärkt damit auch Europa – politisch, wirtschaftlich und demokratisch." Bürokratieabbau effektivstes Mittel, Wettbewerbsfähigkeit zu stärken
"Dies gilt im Übrigen grundsätzlich für die EU. Wer ein Regelwerk schafft, das in Deutschland zwischen 60 und 70 Prozent der Vorschriften beeinflusst, der muss auch ein offenes Ohr für die Betroffenen dieser Regelungen haben. Vieles, was sich in Brüsseler Büroräumen vielleicht ganz vernünftig anhört, führt in der Praxis zu bürokratischen Sumpfblüten", sagte Manfred Pentz und verwies dabei auf die Green-Claims- und die Entwaldungsrichtlinie."Mit dem Sounding Board haben wir deshalb ein Instrument geschaffen, diese praktischen Auswirkungen direkt schon bei der Entstehung von europäischen Vorschriften zu prüfen. Dabei gilt für uns ganz grundsätzlich: Lieber keine neue Regulierung als eine neue bürokratische Belastung für Unternehmen und Bürger. Dass die EU-Kommission mit der Green-Claims-Richtline erstmals einen geplanten Entwurf einer solchen unnötigen Belastung zurückgenommen hat, ist ein gutes Zeichen, dass Ursula von der Leyen und die gesamte EU-Kommission es mit dem Bürokratieabbau wirklich ernst meinen. Bürokratieabbau ist das preiswerteste und effektivste Mittel, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken", betonte der Entbürokratisierungs- und Europaminister. +++