Unterstützung der Hochschule

Antonius serviert Ackerbohnen-Bällchen aus Forschungsprojekt

Ab dieser Woche serviert antonius serviert Ackerbohnen-Bällchen aus einem Forschungsprojekt.
Fotos: Antonius

29.08.2025 / FULDA - Heimische Ackerbohnen als proteinreicher Fleischersatz: Diese Woche stehen sie zum ersten Mal testweise auf dem Speiseplan der antonius Cafeterien und Mensen. Die falafelähnlichen Bällchen wurden von der Hochschule Fulda und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau entwickelt. Die Bio-Bohnen wachsen sogar auf dem antonius Hof. Doch wie kommen sie bei der Kundschaft an?



Mittwochmittag im antonius Café: Die ersten Gäste genießen ihr Essen auf der Terrasse, während andere noch entscheiden, ob es die Schupfnudel-Pfanne mit Gurkensalat oder die Ackerbohnen-Bällchen mit Kartoffel-Pastinaken-Püree und Rahmgemüse sein sollen. Rund zwei Drittel der Gäste wählen die Bällchen.

Vegane Bällchen in Bio-Qualität

Aufmerksame Gäste erfahren über bereitliegendes Info-Material und Fragebögen, dass die kleinen Bällchen Teil eines Forschungsprojektes sind. Auch Prof. Dr. Stephanie Hagspihl, die das Projekt koordiniert, ist vor Ort. Heute servieren alle von antonius betriebenen Mensen und Cafeterien zum ersten Mal Ackerbohnen in Form von veganen Zwiebel-Senf-Bällchen in Bioqualität. Am 5. September 2025 folgt ein zweiter Test mit Kräuterbällchen. Die Rückmeldungen der Gäste helfen, das Produkt weiterzuentwickeln und an deren Wünsche anzupassen. Mit dem Testlauf unterstützt antonius das Projekt "Entwicklung einer Wertschöpfungskette für ökologisch erzeugte Erbsen und Bohnen vom Acker bis zur Großküche und Gastronomie (WKErBo)".

"Würde ich wieder bestellen"

Das Fazit der Gäste fällt gemischt aus. Marcel Pani von der antonius Bäckerei beschreibt die Bällchen als "geschmacklich lecker" und würde sie auf jeden Fall noch einmal bestellen. Sozialpädagogin Katharina Kreß ergänzt: "Wenn ich ab und zu Fleisch esse, dann entscheide ich mich sehr bewusst dafür. Deshalb habe ich normalerweise kein großes Interesse an Fleischalternativen. Für zuhause würde ich die Ackerbohnen-Bällchen also nicht aktiv kaufen. Aber wenn es sie hier an meinem Arbeitsplatz mal gibt, würde ich sie wieder bestellen."

Eine Gruppe auf der Terrasse lobt die regionalen Zutaten: "Das ist eine tolle Sache." Geschmack und Konsistenz könnten aber noch verbessert werden. Mittagsgast Werner Gutheil urteilt: "Zu trocken und zu neutral gewürzt. Ich experimentiere gerne mit Essen und bin offen für Neues. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bällchen in einer Sauce serviert werden oder in Brühe – das wäre bestimmt ganz lecker."

800 Portionen Ackerbohnen-Bällchen wurden heute Morgen zubereitet und mittags ausgeliefert – von der antonius Kita über die Mensa am Domgymnasium bis zur Cafeteria an der Dieffenbachschule in Schlitz.

Hochwertige Fleischalternative für die Gemeinschaftsverpflegung

"Wir arbeiten generell sehr eng mit der Hochschule Fulda zusammen", erklärt Julian Elm, bei antonius verantwortlich für die Großküche. "Gerne unterstützen wir daher das Forschungsprojekt WKErBo und testen das Produkt diese Woche. Ob wir es letztendlich ins Programm nehmen würden, hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem natürlich vom Feedback der Kundinnen und Kunden, aber auch vom Preis."

Besonders überzeugt Elm der regionale Ansatz: Die Ackerbohnen wachsen auf dem nahen antonius Hof in Haimbach. Fleischersatz spielt für antonius eine untergeordnete Rolle, da die Nachfrage nach veganen oder vegetarischen Gerichten im ländlichen Raum eher gering ist. "Die vorfrittierten TK-Bällchen lassen sich super zubereiten und portionieren. Weil wir bei den anderen Komponenten sehr viel handwerklich arbeiten, ist das ein echter Pluspunkt. Wir verwenden generell möglichst wenige Fertigprodukte", sagt Elm. "Aber wenn sie aus guten Bio-Zutaten bestehen und keine kritischen Zusatzstoffe beinhalten wie diese Bällchen, dann sind wir grundsätzlich offen für Convenience."

Seit 2024 ist die antonius Küche außerdem eine "KlimaKantine". Um das Siegel des Hessischen Umweltministeriums tragen zu dürfen, müssen strenge Regeln in Bezug auf Klima, Grundwasser, Böden, Luft und Tierwohl eingehalten werden. (pm/cb) +++





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