"Alles nicht so einfach"
Aus nach 15 Jahren: Wie geht es mit "Gelateria & Caffetteria Venezia" weiter?
Fotos: Mia Schmitt
27.08.2025 / GERSFELD (RHÖN) -
"Am Sonntag schließen wir unsere Türen" - diese Worte hängen am Schaufenster der beliebten Eisdiele "Gelateria & Caffetteria Venezia" am Marktplatz in der Rhön-Stadt Gersfeld (Landkreis Fulda). "Wir müssen diese Filiale leider abgeben, weil wir die Möglichkeit nicht mehr haben, sie wie gewohnt weiterzuführen", sagt Betreiber Ivan Tapia-Barrera im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.
Nach knapp 15 Jahren ist nun Schluss. "Aufgrund von Personalmangel und aus gesundheitlichen Gründen müssen wir uns schweren Herzens von unserem Familienbetrieb verabschieden", so der 45-Jährige. Er selbst ist bereits seit 25 Jahren Eiskonditor und seit 2011 Betreiber des Lokals, doch jetzt kommt die Wende: "Ich kann leider nicht mehr weitermachen."
"So konnten und wollten wir einfach nicht mehr weitermachen"
"Seit knapp einem Jahr haben wir mit Personalmangel und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, deshalb mussten wir bereits unsere Öffnungszeiten kürzen. So konnten und wollten wir einfach nicht mehr weitermachen", schildert Tapia-Barrera gegenüber O|N. Die Eisdiele ist seit 1982 fester Bestandteil der Kleinstadt unterhalb der Wasserkuppe und sowohl bei Einheimischen als auch Touristen sehr beliebt.Und wie geht es jetzt vor Ort weiter? "Wir sind bereits seit einigen Monaten auf der Suche nach dem passenden Nachfolger. Wir haben auch mehrere Interessenten, die dem Eisladen neues Leben einhauchen könnten", so der Noch-Betreiber. Die Eisdiele als solche bleibt am Marktplatz also bestehen. Die Entscheidung der neuen Geschäftsführer solle bis zum ersten Oktober beschlossene Sache sein. Dennoch scheinen die Probleme gleich zu bleiben. "Auch in Zukunft wir das Problem des Personalmangels bestehen bleiben", äußert sich Tapia-Barrera.
Es geht mit hausgemachter Eiscreme weiter
Nur schwer kann sich der 45-jährige Argentinier mit italienischer Abstammung von seinem Laden trennen. "Es ist alles nicht so einfach. Es ist ein tolles Lokal mit einer guten, zentralen Lage. Aber die Gesundheit geht vor", fasst er zusammen. "Auch die Gäste zeigen sich betroffen. Ich war fast 15 Jahre hier tätig, da ist der Wunsch nur nachvollziehbar, dass jemand kommt, der plant, langfristig zu bleiben. Wir danken allen, die uns besucht und somit unterstützt haben. Ich hoffe, ihnen wird die Neuentwicklung genauso gut gefallen." Folgende Frage beschäftigt nun das Rhöner Städtchen: Wie geht es jetzt weiter? Trotz allem überwiegt die Hoffnung auf einen positiven Neustart, so sagt Tapia-Barrera: "Die Entscheidung ist noch nicht endgültig getroffen, wer den Betrieb weiterführt. Klar ist, dass es uns nicht egal ist und wir uns wünschen, dass unsere Werte genauso weitergegeben werden sollen. So steht bereits fest, dass es auch nach uns mit hausgemachter Eiscreme weitergeht." Wer noch gültige Gutscheine des Lokals besitzt, wird gebeten, diese bis Sonntag einzulösen. (Mia Schmitt) +++