Opfer steht Schmerzensgeld zu
Sechseinhalb Jahre Haftstrafe für 50-jährigen Busfahrer wegen Missbrauch
Fotos: ci
23.08.2025 / FULDA -
Zu einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren wurde am Freitag ein 50-jähriger ehemaliger Busfahrer verurteilt. Wegen des mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie des mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen hatte der 50-Jährige aus Bad Hersfeld seit Mitte Juli vor dem Landgericht Fulda gestanden. Ihm warf die Anklage vor, im Zeitraum vom 01.11.2021 bis 31.10.2024 in Bad Hersfeld und Ludwigsau drei zur Tatzeit 13- bis 16-jährige Jugendliche, die er bei seiner Tätigkeit als Busfahrer kennengelernt und sich mit ihnen angefreundet hatte, sexuell missbraucht zu haben.
Der Busfahrer hatte die sexuellen Übegriffe freimütig eingeräumt und behauptet, dass sich die Jugendlichen, die er im Landkreis Hersfeld per Bus transportierte, offenbar darum rissen, mit ihm zu sprechen und vorne im Bus neben ihm zu stehen. Sogar eine eigene WhatsApp-Gruppe hätten diese eingerichtet, um zu klären, wem dieses Privileg jeweils zuteilwurde. "Manche der Jugendlichen haben die Dienstpläne besser gekannt als die Busfahrer selbst", erklärte er. So habe er auch den 13-Jährigen kennengelernt, der jede Gelegenheit gesucht habe, mit ihm zu sprechen, denn er sei isoliert gewesen und habe keine Freunde gehabt. Ihm gegenüber sei er sehr offensiv aufgetreten und wollte wohl Aufmerksamkeit um jeden Preis. Man habe sich öfter auch über sexuelle Themen unterhalten. Er selbst habe als Jugendlicher erste homosexuelle Erfahrungen gemacht und auch darüber mit dem 13-Jährigen geredet, so der Angeklagte. Offen habe der Junge über seine Neugier und seinen Wunsch gesprochen, sexuelle Praktiken auszuprobieren. "Er hat immer Körperkontakt mit mir gesucht und wollte kuscheln."
Das zweite Opfer, ebenfalls ein 13-Jähriger, kannte der Angeklagte, weil dessen Mutter die Mieterin seiner Eigentumswohnung war. Deren Verhältnis sei sehr schwierig gewesen, die Mutter habe ihn mehrfach gebeten, mit dem Jungen zu reden, weil dieser nicht auf sie höre. Auch hier begann der Intimkontakt mit "Aufklärung" zu homosexuellen Praktiken und mündete in mehrfachen Analverkehr. "Das war völlig verkehrt von mir - dazu steh ich", hatte der 50-Jährige eingeräumt.
Unerfahrenheit ausgenutzt