Bilanz an EU-Waldbrandmission in Südfrankrei
"Win-Win-Situation für alle Beteiligten": Heimatschutzminister dankt Kräften
Foto: HMdI
15.08.2025 / WIESBADEN -
Im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens (EU Civil Protection Mechanism) der Europäischen Union (EU), unterstützten zwei Wochen lang 34 Einsatzkräfte von hessischen Feuerwehren und der Hessischen Landesfeuerwehrschule französische Einsatzkräfte im Großraum Bordeaux bei der Waldbrandbekämpfung. Heimatschutzminister Roman Poseck verabschiedete die Einsatzkräfte nach Frankreich. Später berichteten die Kräfte von ihren Erfahrungen vor Ort.
Dieses Katastrophenschutzverfahren regelt eine verstärkte Zusammenarbeit der EU-Länder und weiterer Staaten bei der Reaktion auf und Vorsorge für Katastrophen. Beim sogenannten "Pre-Positioning", einem Bestandteil des EU-Katastrophenschutzverfahrens, werden Feuerwehreinsatzkräfte vorab in besonders waldbrandgefährdeten Regionen Europas stationiert, um bei Bedarf örtliche Kräfte zu unterstützen.
Großer Dank an ehrenamtliche Einsatzkräfte
Zum Abschluss der vierzehntägigen EU-Mission und der Rückkehr der Einsatzkräfte dankte Heimatschutzminister Roman Poseck den Frauen und Männern des Einsatzkontingents: "In den zwei Wochen des 'Pre-Positioning' in der hessischen Partnerregion Nouvelle Aquitaine waren unsere Einsatzkräfte aufgrund heftiger Waldbrände insgesamt bei acht Waldbränden im Einsatz und konnten ihre französischen Kolleginnen und Kollegen tatkräftig unterstützen. Es freut mich besonders, dass wir unsere Partnerregion so tatkräftig unterstützen konnten und es im Einsatzkontingent trotz der herausfordernden Einsätze keine Verletzten gab. Von Herzen danken möchte ich insbesondere den 26 ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern aus den Landkreisen Offenbach, Hersfeld-Rotenburg, Odenwald, Fulda und der Stadt Kassel sowie den acht Mitgliedern der Führungsgruppe der Hessischen Landesfeuerwehrschule und des Innenministeriums für ihr Engagement und die höchst professionell geleistete Arbeit. Mein Dank gilt auch dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das uns zum Beispiel bei der Planung des Einsatzes und der Abwicklung der Logistik unterstützt hat." Signal der europäischen Solidarität
Bereits unmittelbar nach ihrer Ankunft in Südfrankreich unterstützten die hessischen Einsatzkräfte bei der Bekämpfung eines rund neun Hektar großen Brandes in Sainte-Raphine. Am 6. Und 7. August mussten zwei Bodenfeuer in Soulignac und Salaunes bekämpft werden. Am 8. August musste ein größeres Feuer auf einem Campingplatz nahe Salles bekämpft werden, sieben Wohnwagen und acht PKW wurden Opfer der Flammen, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Am 9. August waren die hessischen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner bei der Bekämpfung eines rund 15 Hektar großen Brandes bei Cavignac eingesetzt. Am 10. Und 13. August brannte es in den Kiefernwäldern von Captieux und Hostens auf jeweils 5 Hektar Fläche. Am Abend des 13. August musste die Mannschaft zu ihrem größten Einsatz, dem Brand eines Waldstückes auf 23 Hektar, in Saint-Jean d´Illac ausrücken. Insgesamt kam es täglich, zumeist in den späten Nachmittagsstunden zu Bränden, deren Bekämpfung aufgrund ihrer Ausdehnung jeweils zwischen sechs und acht Stunden dauerte. Dritter Auslandseinsatz des hessischen Katastrophenschutzes
Dem Einsatz in Südfrankreich gingen in enger Abstimmung mit dem BBK rund ein dreiviertel Jahr lange Vorbereitungen und zwei Ausbildungswochenenden an der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) voraus. Zur Rekrutierung der Einsatzkräfte startete das Hessische Innenministerium Anfang des Jahres einen Aufruf, der sich an alle hessischen Landkreise und kreisfreien Städte richtete. Zwölf Landkreise meldeten daraufhin 28 Einsatzfahrzeuge inklusive des entsprechenden Personals. Aus Sicherheitsaspekten und um die Einsatzbereitschaft bei kurzfristigem Personalausfall zu gewährleisten, wurden aus den Bewerbungen Führungs- (acht Personen) und Mannschaftskomponente (26 Personen) für eine 100%ige Ausfallreserve personell doppelt vorgeplant. Die gemeldeten Einsatzfahrzeuge und Einsatzkräfte der Landkreise und Städte wurden dafür in ein Team A (Einsatzmannschaft) und Team B (Reservemannschaft) eingeteilt. Die Reservemannschaft, die bis zum Einsatz der Mission bereitstand, stellten Einsatzkräfte aus den Landkreisen Werra-Meißner, Rheingau-Taunus, Wetterau, Main-Taunus und der Stadt Frankfurt.Für den hessischen Katastrophenschutz war der Einsatz in Südfrankreich der dritte Auslandseinsatz nach Slowenien 2014 (flächendeckender Stromausfall) und Griechenland 2021 (Waldbrandbekämpfung). (mis/pm) +++