Solo-Titel erscheint in Kürze

Kein Trennungsschmerz: Die Wildecker Herzbuben erklären ihren Status

Die Wildecker Herzbuben Wolfgang Schwalm (links) und Wilfried Gliem während eines Auftritts im Sommer in der ARD-Show "Immer wieder Sonntags"
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12.08.2025 / REGION - Wer es mit dem deutschen Schlager hat, wird den Top-Song der Wildecker Herzbuben garantiert kennen: "Herzilein" steht seit deutlich über 35 Jahren für die Erfolgsgeschichte des nordosthessischen Duos. Praktisch auf jeder Schlager-Party wird der Herz-Schmerz-Song nach wie vor geschmettert. Selbst die Spotify-Generation weiß mit "Herzilein" etwas anzufangen.



Nun sorgen Medien-Schlagzeilen vom Ende der musikalischen Schwergewichte für Aufregung: Angeblich hätten sich die beiden Musiker Wolfgang Schwalm (70) aus Weißenborn (Werra-Meißner-Kreis) und Wilfried Gliem (78, aus Wildeck-Hönebach, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) gezofft und seien sowieso nie Freunde gewesen, heißt es. Zudem seien die Wildecker Herzbuben als Marke Geschichte.

Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS-Chefreporter Hans-Hubertus Braune revidieren beide: "Wolfgang und ich sind nicht im Streit. Das ist völliger Quatsch", sagte Gliem am Sonntag telefonisch. Wir erreichen ihn im Krankenhaus. Dort lässt der Hönebacher seine offene Wunde unterhalb der Ferse behandeln. "Nächste Woche wollen mir die Ärzte eine Orthese einsetzen, um den Druck auf meine Ferse zu nehmen", sagte Gliem. Er hoffe, dass es dann endlich wieder bergauf gehe und er wieder ohne Rollstuhl auf den Bühnen stehen könne.

Gesellschaft aufgelöst - und doch kann es weiter gehen

Die langwierige Erkrankung sei der Grund, wieso die beiden Herzbuben ihre Gesellschaft bürgerlichen Rechts aufgegeben hätten - laut den Künstlern bereits im vergangenen Jahr. Schwalm sei aus der Gemeinschaft ausgetreten. Das bedeute aber nicht das zwangsläufige Ende der Wildecker Herzbuben. Beide machen gegenüber O|N deutlich, dass auch in Zukunft gemeinsame Auftritte möglich seien. Aber eben nicht mehr als direkte Geschäftsinhaber der Marke. Die hält Gliem weiterhin als Einzelgesellschaft. Ende des Monats sind sie auf der Waldbühne Altenbrak in Thale am Rand vom Harz und im September für eine Fernsehshow von Heidi Klum gebucht.

Vor rund 36 Jahren schafften sie als Wildecker Herzbuben mit ihrem Superhit den eher unerwarteten Durchbruch. Sie lernten sich bei der damalige Ausnahmeband "Die Curocas" kennen und schätzen. Die Showband war damals die erfolgreichste Band in Deutschland und begleitete unter anderem GG Anderson. Der Eschweger hatte übrigens die zündende Idee zum Herzilein-Song. "Wir haben uns bei ihm im Auto eine Demo-Version angehört. Er meinte, wir müssten das unbedingt machen. Ich habe erst gesagt, dass ich so einen Scheiß nicht singen werde", lacht Schwalm heute. Sie haben es doch getan und der Erfolg kannte nur eine Richtung: nach oben. Songs wie "Hallo, Frau Nachbarin" oder "Zwei Kerle, wie wir" folgten. Ihr Outfit samt Schwälmer Weste, dem markanten Hut sowie weißem Hemd und Hose prägte sich im Nu bei den Fans ein.

"Der Herzbube Wolfgang" kündigt Single an

Trotz des gemeinsamen Erfolgs möchte vor allem Schwalm nun ein neues Kapitel angehen. "Am 31. August erscheint mein neuer Titel", sagt er. Die Fans werden ihn dann als "Der Herzbube Wolfgang" erleben. Wie der Song heißen wird? "Das kann ich noch nicht verraten", sagt Schwalm. Er soll nach dem Release unter anderem auf Melodie TV zu hören und sehen sein. Derzeit drehe er ein passendes Video.

"Ich wünsche ihm von Herzen viel Erfolg und dass er die richtigen Partner findet", sagt Gliem. Von Missgunst könne keine Rede sein, versichert Gliem. Nur mit den richtigen Leuten schaffe man es in die wichtigen TV-Shows. Er selbst wolle erst wieder Aufträge annehmen, wenn es seine Erkrankung zulasse und er ohne Hilfsmittel auf der Bühne stehen könne. Dann sei es auch vorstellbar, mit Wolfgang Schwalm als Wildecker Herzbuben Herzilein und Co. zu performen. Schwalm bestätigt: "Wenn er anruft und es in meinen Terminplan passt, wieso nicht?". Seine Solo-Karriere stehe für ihn jedoch im Vordergrund. Bedeutet für alle Herzilein-Fans: Nicht traurig sein. (Hans-Hubertus Braune) +++

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