150 engagierte Radler
42. Tour der Hoffnung: Mit 1,27 Millionen Euro rollt der Helfer-Zug ins Ziel
Fotos: Pierre John
11.08.2025 / GIEßEN -
Mit geballter Kraft und vollem Herz sind sie erneut an den Start gegangen: 150 Menschen in leuchtend grünen Trikots und gelben Helmen haben bei der 42. Tour der Hoffnung in drei Tagen fast 250 Kilometer zurückgelegt. Das Ziel: möglichst viel Spenden für krebskranke Kinder und Jugendliche zu sammeln. Und das haben sie geschafft – 1.273.000 Euro kamen aus 118 Einzelspenden zusammen.
Ein unglaubliches Ergebnis für eine der ältesten und erfolgreichsten Wohltätigkeitsaktionen Deutschlands, die komplett ehrenamtlich organisiert wird.
Da lacht selbst die Sonne
"Wir haben drei sehr emotionale Tage erlebt, dazu strahlender Sonnenschein", erzählt Schirmherrin Petra Behle. Besonders bleiben ihr die Begegnungen mit Menschen bei den 22 Stopps in Erinnerung – ob auf Firmengeländen, bei einer Polonaise quer durch den Sprungbrunnen auf dem Elvis-Presley-Platz in Friedberg oder vor Supermärkten und Kirchen. Überall winkten begeisterte Zuschauer, vor allem staunende Kinder. "Es hat bei unserer 42. Tour der Hoffnung einfach alles gepasst", sagt Behle. Die Strecke führte durch Mittelhessen rund um Gießen, am zweiten Tag durch Frankfurt und angrenzende Städte bis nach Butzbach, am letzten Tag von Weiterstadt über Darmstadt bis ins rheinland-pfälzische Oggersheim. Helfen, wo Hilfe gebraucht wird
Im Fokus steht das Spendenergebnis: Damit werden wichtige Projekte unterstützt – von Forschung über neue Behandlungsmethoden bis hin zur pflegerischen und psychosozialen Betreuung krebskranker Kinder. Die Tour garantiert: Jede Spende kommt zu 100 Prozent dort an, wo sie gebraucht wird, da alle Kosten von Sponsoren getragen werden.Neben dem sportlichen Einsatz sind es die Begegnungen, die diese Tour so besonders machen. Die "Tour-Familie" genießt das gemeinsame Miteinander: Frühstücken um 6:30 Uhr, anschließend bis zu 80 Kilometer im Sattel, abends gemeinsames Essen und Gespräche bis spät in die Nacht.
Große sportliche Herausforderungen
Die sportlichen Herausforderungen sind groß: 22 Stationen auf drei Etappen, bis zu 30 Kilometer lange Tagesetappen, stets begleitet von Polizei-Motorradstaffeln. Bei jedem Halt moderieren Eiskunstläuferin Marina Kielmann und Dieter Hämmelmann das Programm. Musikalisch setzt Jessica Kessler mit der Tour-Ballade "Ein Licht am Horizont" den Ton, sie bringt die Gäste auch zum Tanzen. Kita-Kinder singen, der Bräuschter Shanty-Chor begrüßt die Radler am dritten Tag, in Lampertheim begeistern Matthias Karb und Schepper mit einem eigens geschriebenen Hoffnungs-Song. Überall sind Helfer mit Sparschweinen unterwegs, um Spenden zu sammeln.Prominente aus Sport und Schauspiel unterstützten die Tour: Zum ersten Mal dabei waren Schauspieler Johann von Bülow, Radrennprofi Simon Geschke, Skispringer Stephan Leyhe, Kanutin Nicole Reinhardt und Fußballer Sebastian Rode. Gemeinsam übergeben sie Spendenschecks, feiern die Erfolge mit der traditionellen "La Ola" und machen Erinnerungsfotos. Schirmherrin Petra Behle dankt zuletzt den Gastgebern und Sponsoren: "Es war unglaublich, was unsere Radlerinnen und Radler geleistet haben. Danke an alle, die diese Tour möglich machen."
"Der Bedarf bleibt groß"
Vorsitzender Dr. Mathias Rinn zeigt sich zufrieden: "Der reibungslose und unfallfreie Ablauf ist Ergebnis minutiöser Planung und dem Einsatz unserer 35 Helfer." Sein Stellvertreter Wolfgang Rinn richtet den Blick schon nach vorne: Vom 6. bis 9. August 2026 geht die 43. Tour der Hoffnung an den Start – mit einem Prolog rund um Gießen, gefolgt von Etappen durch die Regionen Magdeburg, Halle und Leipzig.