Tiefe Trauer um Monsignore Willi Link

Ehemaliger nationaler kirchlicher Assistent von Kolping Brasilien verstorben

Tiefe Trauer um Monsignore Willi Link: Der ehemalige nationale kirchlicher Assistent von Kolping Brasilien ist verstorben.
Bildquelle: Archiv Kolpingwerk Diözesanverband Fulda e.V. 

07.08.2025 / FULDA/BRASILIEN - "Mit tiefer Trauer und schwerem Herzen geben wir den Tod unseres geliebten Pater Paulo Link, ehemaliger nationaler kirchlicher Assistent von Kolping Brasilien, bekannt" - das teilt der Kolpingwerk Diözesanverband Fulda am Mittwochnachmittag mit. Über 45 Jahre wirkte er als Fidei-Donum-Priester "wie ein Botschafter des heiligen Bonifatius" (Bischof em. Heinz Josef Algermissen) in Brasilien. Er wurde 86 Jahre alt.



Auch das Bistum Fulda verkündet ihr Beileid und liefert einen Einblick in das Leben des Monsignore Willi Link: "Er wurde am 28. April 1939 in Stellberg (Ebersburg) geboren und studierte nach dem Abitur am Fuldaer Domgymnasium von 1959 bis 1965 Theologie und Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Fulda und an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Dort wurde er am 10. Oktober 1965 von Kardinal Julius Döpfner zum Priester geweiht. "Er war der zweite von sechs Geschwistern von Johann und Sophia Link. Von Kindheit an wurde er von den Werten des christlichen Glaubens, des Dienstes an den Armen und der Solidarität geprägt – Eigenschaften, die seine gesamte Mission prägten." Kurze Zeit später war er als vorbildlicher Priester, unermüdlicher Missionar und wichtiger Akteur der Evangelisierung und sozialen Förderung in Brasilien und Lateinamerika bekannt.

Getauft wurde er auf den Namen Wilhelm Willy Link, empfing die Sakramente in seiner Heimatstadt und lebte in einer tief religiösen Familie, die zu Fuß Pilgerfahrten unternahm und Einwanderer und Kriegsopfer stets willkommen hieß. Er arbeitete Seite an Seite mit seinem Vater und seinen Brüdern in der Landwirtschaft und studierte unter großen Opfern – oft fuhr er mit dem Fahrrad zwölf Kilometer ins Zentrum seiner Stadt, um dort eine höhere Ausbildung zu absolvieren.

Pionier der Evangelisierung: Das Leben und Wirken von Pfarrer Paulo in Brasilien

Zu seinem weiteren Lebenslauf schreibt Kolpinghaus: "Mit 20 Jahren trat er in das Priesterseminar in Fulda ein, wo er Philosophie studierte. Anschließend wurde er zum Theologiestudium nach Rom geschickt und am 10. Oktober 1965 zum Priester geweiht. Drei Jahre lang arbeitete er als Hilfsvikar in Deutschland, doch es war sein missionarischer Eifer, der ihn dazu brachte, alles aufzugeben und im Ausland zu dienen. Im Jahr 1971 folgte er dem missionarischen Ruf und der Einladung von Kardinal Dom Agnelo Rossi und kam am 24. Februar im Hafen von Santos an, wo er den Namen 'Paulus' annahm, inspiriert von der Mission des Apostelfürsten. Er wurde der COHAB in Carapicuíba (SP) zugeteilt, wo er in der Gemeinschaft des Heiligen Apostels Paulus seine erste Messe im Land feierte."

Link war der erste Pfarrer der neu gegründeten Pfarrei São Lucas, die von Kardinal Dom Paulo Evaristo Arns gegründet worden war, und begann von da an mit einer umfassenden Evangelisierungsarbeit und der Bildung christlicher Gemeinden in einer Region, die sich noch immer in der Urbanisierung befand. Entlang unbefestigter Straßen und Brachflächen gründete er mehrere Gemeinden, aus denen später Pfarreien wurden, wie São Paulo Apóstolo, São Francisco, São Roque und Santa Rita. Obwohl er die portugiesische Sprache nicht perfekt beherrschte, war er zwischen 1971 und 1980 Professor für Theologie am Instituto Pio XI und in Ipiranga und fungierte außerdem als Pastoralkoordinator für die Bischofsregion Osasco (1973–1979).

Ein Leben im Zusammenhang mit der Kolpingarbeit

Der Werdegang von Monsignore Paulo Link ist eng mit der Geschichte des Kolpingwerkes Brasilien verknüpft, dem er sich fast vier Jahrzehnte lang widmete: Von 1973 bis 2011 war er Nationaler Kirchenassistent von Kolping Brasilien und von 1979 bis 1981 Nachfolger von Pater Justino als Koordinator. Er förderte die Ausbreitung von Kolping in ganz Lateinamerika – Chile, Peru, Argentinien, Uruguay, Paraguay, Mexiko, Bolivien, Kolumbien – und auch in Portugal. Zudem war Link Mitglied des Generalrats von Kolping International mit Sitz in Köln und nahm an WelttreƯen und Versammlungen teil.

Es trug zur Festigung von Kolping als Referenz für soziales Handeln in Brasilien bei und stärkte die Ausbildung von Führungskräften, Gemeindezentren (mehr als 400 Kolpinggemeinschaften), soziale Programme, Schulungen und Partnerschaften mit Diözesen und internationalen Organisationen. Er koordinierte den 28. Internationalen Kongress des Kolpingwerkes, der 1992 in Itaici (SP) stattfand. Kolping wurde vom National Council of Laity anerkannt und förderte eine enge Zusammenarbeit mit bestimmten Ministerien, beispielsweise dem Wohnungsund Jugendministerium. Er wurde mit dem Titel eines Carapicuibano-Bürgers (1994), dem WinfriedBonifácius-Preis in Fulda (2001), dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2004) und der Lince-Trophäe (2004) geehrt. Im Jahr 1994 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. bei einer von Bischof Dom Francisco Vieira zelebrierten Messe den Titel Monsignore.

Am Ende der verdienten Nennung schreibt der Diözesanverband: "Im Namen des gesamten Kolpingwerks möchten wir ihm für seine unermüdliche Arbeit und sein intensives Engagement für die Kirche und die Bedürftigsten auf ewig danken." (mis/pm) +++

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