"Präsenz" begeistert
Starke Kunst, starke Wirkung: Ausstellung begeistert mit Vielfalt und Tiefe
Fotos: Privat
05.08.2025 / HÜNFELD -
Kunst mit Tiefgang, Materialien mit Geschichte und ein Raum voller Begegnung: Im Museum Modern Art in Hünfeld zog am Sonntag der Rundgang durch die Ausstellung "Präsenz" zahlreiche Kunstinteressierte an. Eingeladen hatte der Kunstverein Fulda, der die Werkschau bis zum 10. August zeigt – mit rund 100 Exponaten von 25 Mitgliedern des eigenen Organisationsteams.
Die Ausstellung ist mehr als nur eine Schau der Werke: Sie ist ein Zeichen der Wertschätzung – für die Künstlerinnen und Künstler, für die Besucherinnen und Besucher und für das Museum selbst. Es ist ein Dank für die geleistete Arbeit im Verein und gleichzeitig eine Einladung zum Dialog, zur Auseinandersetzung mit dem Thema "Präsenz" – im Raum, im Material, im künstlerischen Ausdruck.
Neue Interpretation eindrucksvoll in Szene gesetzt
Von der klassischen Malerei über Skulpturen bis zu experimentellen Materialien reicht die Bandbreite. Holz, Stein, Metall – teilweise sogar Bauschutt oder Fundstücke aus der Natur – werden neu interpretiert und eindrucksvoll in Szene gesetzt. Aber auch Glasarbeiten, Lithografien, Textilcollagen, Tusche- und Ölbilder zeugen von der künstlerischen Vielfalt. Die unterschiedlichen Arbeitstechniken zeigen individuelle Zugänge zum Thema, die sich in der Ausstellung facettenreich widerspiegeln.Zu den ausgestellten Werken gehören unter anderem die Keramikskulpturen von Hannah Wölfel, die ihren Witz oft erst bei genauem Hinsehen offenbaren. Anne Härtel-Geise präsentiert fantasievolle Textilarbeiten, die kleine Details in den Mittelpunkt rücken. Jürgen Hohmann zeigt mit seinem Werk "Blau" ein Selbstporträt, das er mit einem Farbroller partiell übermalt hat – und beschreibt, wie sich über eine einzige Farbe Emotionen und Vorstellungen formen können: "Man kann sich über die Farbe z. B. Dinge vorstellen, die gar nicht existent sind, die aber im Kopf überaus präsent sein können."
Kreative Kombinationen
Mit einem Augenzwinkern zur Ausstellungsidee präsentiert sich auch das Werk von Helmut Hoos. Sein kinetisches Objekt "Das Gestern im Heute" kombiniert Kupferbleche aus einem Baucontainer, einen Eichenbalken aus dem Jahr 1802, Eisenstäbe aus dem Baumarkt – und das Publikum selbst, das das Mobile in Bewegung versetzt. Der Künstler war am Sonntag nicht persönlich anwesend, was er selbst im Vorfeld als humorvollen Widerspruch zum Thema "Präsenz" empfand.