Ausbildungstag beim DRK
Volle Verantwortung: Rettungswache in der Hand der Azubis
Foto: Sebastian Mannert
04.08.2025 / HÜNFELD -
Spannend und lehrreich: Einen Tag lang war die Rettungswache des DRK Kreisverband Hünfeld e.V. in den Händen der Azubis. Sie durften neben den Aufgaben im Wachalltag die Einsätze ganz alleine bearbeiten und Entscheidungen treffen. Sowohl die Praxisanleiter als auch die Azubis selbst waren sehr zufrieden mit diesem besonderen Tag.
Jana Thiel, Max Oschmann, Julia Rübsam, Meike Ludwig, Marie Raab, Leon Weber und Samuel Buch hatten vor kurzem einen etwas anderen Ausbildungstag: Die Rettungswache des DRK Hünfeld und die dazugehörigen Rettungswagen sowie das Notarzteinsatzfahrzeug waren komplett in der Hand der Azubis. "Wir wollten unseren Auszubildenden die volle Verantwortung geben, sodass sie in realen Einsätzen komplett selbst entscheiden müssen, was sie tun. Der Lerneffekt ist dabei einfach enorm", erklärt Steffen Diegmüller, Leiter Rettungsdienst beim DRK Kreisverband Hünfeld.
Zwei Azubis waren immer gemeinsam auf dem Rettungswagen – eine Person aus dem dritten Lehrjahr und eine zweite aus dem ersten oder zweiten Lehrjahr. Zur Sicherheit und als Backup war neben den beiden Azubis auch jeweils ein erfahrener Praxisanleiter mit auf dem Rettungswagen, der sich aber vollständig rausgehalten hat und nur als Beobachter das Team begleitet hat.
"Man weiß einfach nie, was passiert."
Für Jana Thiel fühlt sich der Tag relativ routiniert an: "Im dritten Lehrjahr ist es eigentlich nicht so viel anders als sonst. Man ist meist sowieso der führende Part auf dem Rettungswagen. Ich freue mich auf den Tag und bin gespannt, was auf uns zukommt. Man weiß einfach nie, was passiert. Das macht unsere Arbeit so unglaublich spannend."Julia Rübsam, die ihre Ausbildung am 1. April begonnen hat und als Azubi im ersten Lehrjahr eigentlich nur als dritte Person im Rettungswagen mitfährt, empfindet den Tag als etwas Besonderes. "Ich habe zwar schon länger Erfahrung, weil ich schon vorher eineinhalb Jahre als Rettungssanitätern in Hünfeld gearbeitet und mit angepackt habe. Aber heute wissen wir wirklich nicht, was auf uns zukommt. Das ist total spannend."
Insgesamt gab es mit den Krankentransporten sieben Einsätze. "Das ist relativ überschaubar für einen Tagdienst. Auch wenn die Einsatzlage nicht übermäßig hoch oder der Tag mit sehr herausfordernden Einsätzen versehen war, konnten die Azubi die Einsätze gut abarbeiten, ohne direkten Eingriff der Praxisanleiter. Das Konzept für unseren Azubi-Tag ging voll auf. Wir sind sehr zufrieden", resümiert Steffen Diegmüller.
Und wie war es für die Auszubildenden? "Die waren sehr dankbar für diese Möglichkeit der praktischen Ausbildung – vor allem, dass sie den Dienst vollständig in Eigenregie abarbeiten durften und somit auch für die Zeit nach der Ausbildung schon jetzt wissen, dass sie es meistern können", erklärt Diegmüller. (mp/pm) +++