Leben retten und Leid reduzieren

Weltkatzentag 2025: Ein Appell für flächendeckenden Katzenschutz

Der Hersfelder Tierschutzverein macht zum Weltkatzentag auf die dringende Notwendigkeit flächendeckender Katzenschutzverordnungen für alle Kommunen im Kreis Hersfeld-Rotenburg aufmerksam.
Symbolfoto: O|N/Carina Jirsch

08.08.2025 / REGION HEF-ROF - Schrecklich: Noch immer leiden unzählige Katzen unter schlechten Lebensbedingungen, fehlenden Impfschutz und unkontrollierter Vermehrung. Aus diesem Grund nimmt der Hersfelder Tierschutzverein den diesjährigen Weltkatzentag zum Anlass, auf die dringende Notwendigkeit flächendeckender Katzenschutzverordnungen für alle Kommunen im Kreis Hersfeld-Rotenburg aufmerksam zu machen.


Krankheiten und fehlender Impfschutz - ein wachsendes Problem

Viele Fundkatzen sind krank, verwahrlost und leider oft nicht geimpft. Besonders tragisch ist die Weitergabe schwerwiegender Erkrankungen wie Panleukopenie ("Katzenseuche") von Muttertieren an ihre Jungen - ein vermeidbares Leid, wenn rechtzeitig geimpft worden wäre.

Die verfügbaren Plätze im Hersfelder Tierheim sowie bei den privaten Tierschutzvereinen im Kreis sind dauerhaft ausgelastet. Besonders im Frühjahr und Sommer, wenn die jährlichen Katzenschwemmen einsetzen, steigt die Zahl hilfsbedürftiger Tiere rapide an. Ohne den unermüdlichen Einsatz unzähliger ehrenamtlicher Helfer und tierlieben Bürgern wäre die Lage noch prekärer. Doch auch hier stoßen die Kapazitäten der privaten Tierschutzvereine wie Pfötchen-Engel, Tierschutzverein Rotenburg a.d.F. 1879 und Tiernothilfe Rotenburg a.d. Fulda 1995 an ihre Grenzen.

Eine Geschichte, die berührt – und wachrüttelt

"Ich habe im Winter 2024/25 ehrenamtlich im Tierheim geholfen", erzählt Jutta, Mitglied des Hersfelder Tierschutzvereins. "Gleich am ersten Tag verliebte ich mich in ein quirliges kleines schwarzes Kitten. Es kletterte beim Saubermachen ständig an mir hoch und schenkte mir sofort Liebe und Vertrauen."

Wenige Tage später zeigte das Kitten Anzeichen von Schwäche – es war schwer krank. Trotz intensiver Bemühungen musste es beim Tierarzt eingeschläfert werden. "Mein Herz war gebrochen, und ich werde dieses kleine Wesen niemals vergessen. Es hätte vielleicht überlebt, wenn seine Mutter geimpft gewesen wäre." Diese berührende Erfahrung steht stellvertretend für viele ähnliche Schicksale.

Noch Handlungsbedarf in Teilen des Landkreises

Obwohl einige Kommunen bereits aktiv geworden sind, fehlt in zahlreichen Gemeinden im Kreis Hersfeld-Rotenburg weiterhin eine verbindliche Katzenschutzverordnung. Dabei ist es ein entscheidender Schritt, um die unkontrollierte Vermehrung und das damit verbundene Leid nachhaltig einzudämmen. Der Hersfelder Tierschutzverein sowie die örtlichen Tierschutzvereine Pfötchen-Engel, Tierschutzverein Rotenburg a.d.F. 1879 und Tiernothilfe Rotenburg a.d. Fulda 1995 setzen sich weiterhin mit Nachdruck dafür ein, dass:
Ein Hoffnungsschimmer: Im Mai 2025 hat der Hersfelder Tierschutzverein alle Kommunen ohne bestehende Katzenschutzverordnung kontaktiert. Seitdem haben zwei weitere Kommunen entsprechende Regelungen eingeführt beziehungsweise in Planung genommen – und damit ein wertvolles Zeichen gesetzt. Beide orientieren sich dabei an den bereits umgesetzten Maßnahmen der Stadt Bad Hersfeld.

"Wir hoffen, dass weitere Kommunen diesem Beispiel folgen – denn jedes erlassene Schutzkonzept kann Leben retten sowie das Leid und das Elend der Katzen nachhaltig reduzieren", schreibt der Hersfelder Tierschutzverein in einer Pressemitteilung. (mis/pm) +++

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