"Keine Übergriffe"

Positive Halbjahresbilanz: Ein halbes Jahr Fußfessel nach spanischem Modell

Die Fußfessel nach dem spanischen Modell
Foto: Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

29.07.2025 / WIESBADEN - Seit einem halben Jahr gibt es nun die Fußfessel nach dem spanischen Modell. Und das Projekt zeigt Wirkung. Hierbei bekommt der Bedroher eine elektronische Fußfessel angelegt. Die bedrohte Person erhält eine GPS-Opfereinheit. Die Geräte senden dabei einen permanenten Standort an die Überwachungsstelle in Weiterstadt. So sollen Opfer vor Tätern geschützt werden.



Die Daten sollen das Kontaktverbot sicherstellen. Die bedrohte Person wird dann gewarnt, falls sich der Träger der Fußfessel nähert. Außerdem kann darüber auch Hilfe gerufen werden - mittels integrierter Panikfunktion, die sofort einen Anruf absetzt.

Gegenüber dem hr sagt Patrick Liesching, hessischer Landesvorsitzender der Hilfsorganisation Weißer Ring, dass so potenziell knapp 30 Frauen im Jahr vor Femizid geschützt werden könnten. Laut dem hessischen Justizministerium gebe es derzeit 90 einsatzbereite spanische Fußfesseln in Hessen. Vier Fußfesseln und sechs GPS-Geräte seien aktuell im Einsatz.

Hessen nimmt bei der spanischen Fußfessel eine Vorreiterrolle ein und war das erste Bundesland, welches ein solches Projekt umsetzte. Jetzt ist auch die Einführung auf Bundesebene geplant. "Wir sehen, dass es zu keinen Übergriffen kommt, wenn die Fußfessel verhängt wird", sagt Liesching.

Auch das hessische Justizministerium zieht eine positive Halbjahresbilanz. Die Zahl der gemeldeten Ereignisse, wie Annäherungsverstöße, habe sich seit der neuen Technik um rund ein Drittel erhöht. Übergriffsversuche habe es nicht gegeben. (mp) +++

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