Experimentieren, Entdecken, Erschaffen

Kinder bauen Zukunft: MINT-Ferienfreizeit endet mit Medaillen und Begeisterung

Am Freitag ging die MINT-Ferienfreizeit von der IHK Fulda (Michael Konow, 2.v.l.), der Kreishandwerkerschaft (Gabriele Leipold, r.) , dem BBZ Mitte (Dr. Mirjam Keßler und Sebastian Reith 3. u. 4. v.l.) und dem BBO Fulda zu Ende.
Fotos: Emely Schrön

19.07.2025 / FULDA - Für die meisten Kinder bedeuten die Sommerferien: Urlaub, Lernpause und Entspannung. Doch 20 Kinder aus der Region haben sich dazu entschieden, anzupacken - und wurden dafür am Freitag am Bildungszentrum Bau Osthessen (BBO) in Fulda mit Medaillen belohnt.


"Deine Hände, dein Ding – Ferien mit Sinn": So lautete das Motto der MINT-Ferienfreizeit, die am Montag gestartet hatte. Für die Eltern eine Entlastung bei der Betreuung, für die Jüngsten eine Möglichkeit, in handwerkliche Beruf zu schnuppern.

Die Plätze waren heiß begehrt

Das Projekt ist erst wenige Wochen vor Beginn final beschlossen worden, wie IHK-Chef Michael Konow und Dr. Mirjam Keßler, die Geschäftsführung des BBZ Mitte, im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS berichten. Ein Besuch von Kultusminister Armin Schwarz in Fulda im vergangenen Jahr gab aber bereits den Anstoß: Gemeinsam mit der IHK und der Kreishandwerkerschaft entstand die Idee, junge Menschen für MINT- und Handwerksberufe zu begeistern. "Die MINT-Fähigkeiten der Kinder gehen einfach immer weiter zurück", begründet der IHK-Chef. Es sei wichtig, das Thema nicht nur politisch zu diskutieren, sondern etwas zu tun. Daraus wurde dann das Ferien-Pilotprojekt, bei dem Kinder praktisch mitarbeiten können. "Wir hätten das viermal so groß aufziehen können, die Plätze waren sofort weg. Wir haben sogar am Ende statt 16, 20 Plätze vergeben", erzählt Mirjam Keßler. Pro Gruppe gab es zwei bis drei Betreuer.

Die Teilnahme hat 150 Euro, inklusive Mittagessen, Material und Betreuung, gekostet. Für die Eltern heißt das gleichzeitig auch: Die Kinder sind versorgt. Die Geschäftsleiterin des BBZ erwähnt, dass das auch etwas war, was zum Zustandekommen des Projekts beigetragen hat. Viele Eltern haben während der Sommerferien Schwierigkeiten mit der Kinderbetreuung. "So wussten die Eltern, dass ihre Kids gut betreut sind und auch noch etwas lernen."

Theorie und Praxis verbinden

"Ob Büro oder Werkstatt - sie haben hoffentlich gemerkt, was ihnen Spaß gemacht", betont Gabriele Leipold von der Kreishandwerkerschaft bei der Siegehrung. Am Ende zähle es nur, dass die Jüngsten glücklich und zufrieden sind. Insgesamt war es allen Beteiligten wichtig, dass die Kinder verschiedene Handwerks- und technische Berufe beobachten, aber auch hautnah erleben können. Verschiedene Fachkräfte haben den beiden Gruppen (1. bis 3. und 4. bis 7. Klasse) praxisnahe Einblicke ermöglicht – unter anderem in die Zimmerei, Dachdeckerei, Malerei, den Metallbau sowie in die Schweiß- und Elektrotechnik. "Dabei konnten sich die Kinder auch selbst am virtuellen Schweißgerät versuchen", so Mirjam Keßler.

Das praktische Highlight konnten die Kinder dann gemeinsam mit ihren Eltern bestaunen: die selbstgebauten Häuser. Jedes Kind hatte die Möglichkeit, täglich während der Workshops ein eigenes multifunktionales Haus zu erschaffen. Darauf sind die Kleinen sehr stolz: "Ich bin zufrieden, wie es geworden ist", sagt Teilnehmerin Yasmin, während sie ihr Projekt stolz in die Kamera hält. Die Ferienfreizeit haben Eltern und Teilnehmer dann noch mit Getränken und Grillgut ausklingen lassen.

Das Pilotprojekt ist aus Sicht der Mitwirkenden ein voller Erfolg: "Wir werden auf jeden Fall schon für das nächste Jahr planen - dann auch größer", betont IHK-Chef Michael Konow. Die Jüngsten aus der Region - genau wie ihre Eltern - können sich also schon mal auf die nächste MINT-Woche freuen. (Emely Schrön) +++


X