Standhaft trotz Sparkurs
Das bedeutet der Hochschulpakt - "Kein Grund zur Panik"
Fotos: Marvin Myketin
19.07.2025 / FULDA -
Es wurde gerungen, demonstriert, verhandelt - doch am Ende steht fest: Hessens Hochschulen müssen sparen. Die finanzielle Lage lässt nichts anders zu. Was das für die Hochschule Fulda und ihre knapp 10.000 Studierenden bedeutet, war am Freitag Thema bei einem Pressegespräch mit der Hochschulspitze.
Im Gebäude 32 wurden die Medienvertreter von Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar, Kanzlerin Dr. Anke Günther, Pressesprecherin Antje Mohr und Pressereferentin Anna-Laura Weyh empfangen. Der Ton den Khakzar anschlägt: nüchtern, sachlich, aber nicht ohne Zuversicht.
Das Wichtigste in Kürze: Der Hochschule stehen mit dem neuen Pakt rund drei Millionen Euro weniger zur Verfügung, als bisher. Bei einem Gesamthaushaltsvolumen von circa 90 Millionen Euro sind das etwa drei Prozent. Es wird gespart werden müssen, aber große Finanznot besteht nicht. Ein Stellenabbau ist nicht geplant.
Dürrejahre mit Hoffnungsschimmer
"Uns steht eine Durststrecke bevor", kommentierte Khakzar. Über ein Jahr habe man verhandelt, um das Beste für die Bildung herauszuholen. Bei der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland sei aber auch von vorneherein klar gewesen, dass man mit dem Ergebnis wohl "nicht so ganz glücklich" sein werde. "Der finanzpolitische Spielraum wird immer kleiner". Das ändert sich konkret für die Fuldaer Hochschule
"Wir profitieren an einer Stelle von dem neuen Hochschulpakt", stellt Khakzar zu Beginn direkt klar. Der bisherige Pakt beinhaltete eine Regelung, welche die Hochschulen verpflichtete, ihre Studierendenzahlen zu halten. Über Corona hatten aber gerade die Technischen Studiengänge Rückgänge in den Belegungszahlen zu verkraften, was im Falle der Hochschule Fulda Mahnungszahlungen in Höhe von zwei Millionen Euro zur Folge hatte. Das gehört nun der Vergangenheit an. "Das spielt uns in die Karten". Keine pauschalen Streichungen, sondern Stärkung des Profils
Hochschulkanzlerin Günther ergänzt: "Wir wollen auch ein pauschales Vorgehen vermeiden und an strategischen Stellen sparen, sprich unser Hochschulprofil schärfen". Das treffe nach ihrem Empfinden auf große Zustimmung in der Belegschaft. "Gerade im baulichen Bereich schauen wir natürlich, wo wir Investitionen schieben können". Das sei möglich, da der Campus in gutem Zustand sei. Außerdem werde man, wenn Mitarbeiter in den Ruhestand gehen, prüfen, ob eine sofortige Neubesetzung zwingend erforderlich ist.