MdL Schenk statt Selenskyj

AfD-Politiker postet Handschlag mit Kanzler Merz - das Foto ist ein Fake

Der mittlerweile gelöschte Facebook-Post
Foto: Screenshot X/ @AfDverbot_2024

17.07.2025 / WIESBADEN - Ein Handschlag vom Kanzler, den es so wie abgebildet, nie gegeben hat: Der hessische AfD-Politiker Johannes Marxen aus Schotten (Vogelsbergkreis) sorgt derzeit mit einer peinlichen Aktion für Aufsehen.



Auf seinem Facebook-Kanal postete der 70-jährige Landtagsabgeordnete ein Foto, welches seinen Fraktionskollegen Gerhard Schenk aus Bebra (Kreis Hersfeld-Rotenburg) mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) zeigt. Auf dem Foto geben sich Merz und Schenk die Hand. "Handschlag vom Bundeskanzler. Friedrich Merz begrüßt unseren MdL Schenk beim Hessenfest", heißt es auf dem Foto. Mittlerweile wurde der Post, offenbar nach einer kritischen Anfrage des Hessischen Rundfunks, gelöscht.

Merz und Schenk waren zwar tatsächlich beide auf dem Hessenfest in Berlin in der Hessischen Landesvertretung am vergangenen Mittwoch, das Foto kann dort aber nicht entstanden sein. Alleine schon wegen des prunkvollen Hintergrunds. Diesen gibt zwar wirklich, allerdings in der Ukraine und nicht in Berlin. Denn dort ist das eigentliche Foto des Bundeskanzlers entstanden. Im Original gibt er dort dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Hand, es entstand Ende 2024. Auf dem AfD-Foto wurde also einfach Schenk mit Selenskyj ausgetauscht.

"Ein paar Menschen die Hand geschüttelt"

Robert Lambrou, Vorsitzender der AfD-Fraktion, antwortet auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS: "Dem Fraktionsvorstand war der Bildbeitrag auf der Facebookseite von Johannes Marxen nicht bekannt. Den Handschlag zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz und Gerhard Schenk auf dem Hessenfest hat es gegeben. Dafür gibt es mehrere Zeugen. Der Bundeskanzler hat auf dem Weg zur Bühne ein paar Menschen die Hand geschüttelt, darunter auch dem AfD-Landtagsabgeordneten Gerhard Schenk. Johannes Marxen hat das Bild als Symbolbild für diesen Handschlag erstellt, später als Montage kenntlich gemacht und einige Stunden danach gelöscht."

Auch Johannes Marxen antwortet auf O|N-Anfrage: "Der Handschlag hat unter Zeugen so stattgefunden. Das Foto ist nachgestellt, da man nicht mit diesem Vorgang rechnen konnte, war kein Fotograf von uns hierauf vorbereitet." Dennoch: Der Post hat einen bitteren Beigeschmack. (mp) +++

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