Der Stadtpfarrer bei O|N

Impuls von Stefan Buß: Zeltlager der Stadtpfarrei Fulda in St. Ottilie

Stadtpfarrer Stefan Buß
Archivfoto: O|N/ Carina Jirsch

16.07.2025 / FULDA - "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda – heute aus Kloster St. Ottilien "Das Zeltlager-Dorf lädt alle ein." Unter diesem Motto steht das diesjährige Zeltlager der Stadtpfarrei Fulda.



Einladungen sind etwas Wunderbares. Sie sagen: Du bist willkommen. Du gehörst dazu. Wir freuen uns auf dich! Und das gilt bei diesem Zeltlager nicht nur für einzelne Personen – das gilt für alle. Hier in unserem Zeltlager-Dorf geht es nicht um Leistung, nicht um Aussehen, nicht um Herkunft oder Können.

Hier zählt etwas anderes: Gemeinschaft. Offenheit. Freude. Zusammenhalt. Wenn wir unsere Zelte aufbauen, Lagerfeuer anzünden, miteinander spielen, singen, basteln oder beten, dann entsteht etwas ganz Besonderes: ein kleines Dorf – mit Herz und Seele.

Ein Ort, an dem man nicht perfekt sein muss.

Ein Ort, an dem man Fehler machen darf.

Ein Ort, an dem gelacht, gestritten, versöhnt, getröstet und gefeiert wird.

Vielleicht ist das genau das, was Gott sich für uns Menschen wünscht:

Dass wir gemeinsam unterwegs sind. In Zelten oder Häusern, in Fulda oder in St. Ottilien – aber immer mit offenem Herzen. In der Bibel begegnet uns immer wieder einer, der Menschen eingeladen hat – nicht mit Brief oder WhatsApp, sondern mit seinem ganzen Leben: Jesus. Er hat gesagt: "Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken." (Mt 11,28). Alle – nicht nur die Braven, die Frommen, die Klugen. Sondern gerade die, die müde sind, traurig, ausgegrenzt, allein.

Jesus hat Menschen an seinen Tisch eingeladen, die sonst niemand sehen wollte: Zöllner, Sünder, Fremde, Kinder.

Er hat gezeigt: Bei Gott ist Platz für alle.

Wenn unser Zeltlager ein Dorf ist, das einlädt –

dann dürfen wir Jesus ein bisschen ähnlich werden:

indem wir niemanden ausschließen,

indem wir freundlich aufeinander zugehen,

indem wir Streit klären und nicht nachtragend sind,

indem wir auch mal den Mut haben, jemanden zu trösten oder zu fragen: "Magst du mitspielen?"

Einladung heißt nicht nur: Komm zu uns.

Einladung heißt auch: Ich geh auf dich zu.

In diesen Tagen wird für die Kinder- und Jugendlichen spürbar: Gott wirkt in Gemeinschaft, in Freundschaft, im Lachen, im Teilen von Stockbrot und Sorgen. Unser Zeltlager ist deshalb mehr als Ferienfreizeit.

Es ist ein Zeichen dafür, wie Kirche sein kann:
Einladend. Lebendig. Miteinander unterwegs.

Ich wünsche mir, dass alle das Zeltlager-Dorf so gestalten, dass jede und jeder sich angesprochen und beheimatet fühlt – egal ob still oder laut, sportlich oder kreativ, schüchtern oder voller Energie. Denn Gott lädt uns alle ein – nicht nur in ein Dorf aus Zelten, sondern in seine große Gemeinschaft aus Liebe. (Stefan Buß) +++

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